Entscheidung gefallen: Das "Wort des Jahres" steht fest – es ist wenig überraschend
Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat entschieden, welcher Begriff als "Wort des Jahres" 2020 auf das letztjährige "Respektrente" folgt – an einem Thema kam die Jury nicht vorbei.
Das "Wort des Jahres" 2020 ist "Corona-Pandemie". Das entschied eine Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache aus Tausenden Vorschlägen. Sprachlich stehe der Begriff nicht nur für die schwerste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg, sondern auch für eine Vielzahl neuer Wortbildungen, begründete die Jury ihre Entscheidung.
Das alles bestimmende Thema des Jahres schlägt sich damit auch in dem jährlichen Ranking nieder. Auf Platz zwei kam "Lockdown". Der Begriff verweise auf die politisch beschlossenen Maßnahmen zur Beschränkung sozialer Kontakte. Die sozialen und psychischen Folgen, die sich nicht wirtschaftlich beheben ließen, seien noch nicht abzusehen. Das Wort "Verschwörungserzählung" folgte auf dem dritten Platz.
Auch auf den weiteren Plätzen finden sich mehrere Begriffe mit Bezug zur Sars-Cov-2-Pandemie. Das komplette "Wort des Jahres"-Ranking 2020:
- Corona-Pandemie
- Lockdown
- Verschwörungserzählung
- Black Lives Matter
- AHA
- systemrelevant
- Triage
- Geisterspiele
- Gendersternchen
- Bleiben Sie gesund!
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Im vergangenen Jahr machte der Begriff "Respektrente" das Rennen – Befürworter bezeichneten so die Grundrente für alle, die 35 Jahre lang gearbeitet haben und deren gewöhnliche Rente dennoch unterhalb des Existenzminimums liegt. Dahinter landeten "Rollerchaos" für die teilweise herrschenden Zustände in deutschen Städten nach Zulassung der Elektroroller und der Name der Klimaschutzbewegung "Fridays for Future".
"Wort des Jahres" wird seit 1977 regelmäßig gekürt
Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat das "Wort des Jahres" erstmals 1971 gekürt ("aufmüpfig"), seit 1977 erfolgt die Bekanntgabe jährlich. Es handele sich dabei stets um Wörter und "Wendungen, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben", so der Verein mit Sitz in Wiesbaden. "Für die Auswahl der Wörter des Jahres entscheidend ist dabei nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks, sondern vielmehr seine Signifikanz und Popularität."
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde nach seiner Erstveröffentlichung mehrfach aktualisiert und ergänzt.
Quellen: Gesellschaft für deutsche Sprache (1), Gesellschaft für deutsche Sprach2 (2), Nachrichtenagenturen DPA und AFP