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2019

Ulrich Heyden // "Heise.de / Telepolis", 17. Januar 2019

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«Wenn es über Dmitri Lwowitsch Bykow gesprochen wird» ©

Russischer Schriftsteller Bykow lobt Hitler-Kollaborateur General Wlasow

In Russland werden Forderungen laut, gegen den liberalen russischen Schriftsteller Dmitrij Bykow ein Strafverfahren wegen Rehabilitierung des Nazismus einzuleiten.

Wie am Mittwoch in der russischen Show "60 Sekunden [Minuten]" im Fernsehkanal "Rossija 1" bekannt wurde, versuchen verschiedene Bürger Russlands, gegen den bekannten liberalen Schriftsteller Dmitri Bykow ein Strafverfahren wegen Rehabilitierung des Nazismus einzuleiten.

Der 51 Jahre alte Bykow gehört zum liberalen Urgestein des postsowjetischen Russland. In der Fernsehshow wurde ihm von Talkshow-Teilnehmern vorgeworfen, er wandle auf den Spuren des russischen Hitler-Kollaborateurs General Andrej Wlasow. Bykow negiere die 27 Millionen toten Sowjetbürger, die während des deutschen Angriffskrieges auf die Sowjetunion getötet wurden. Die Äußerungen von Bykow wurden aber erst in der letzten Woche bekannt und zum Skandal.

Der Schriftsteller: Der Judenmord war ein "zu hoher Preis für das russische Glück"

Was sagte der Schriftsteller Bykow nun genau zu Hitler und General Wlasow? Bykow behauptete während einer Diskussion des Geschichtsmagazins "Diletant" am 25. Dezember 2018 in St. Petersburg, Russland befinde sich schon seit Jahrhunderten in einem Bürgerkrieg, die Macht auf der einen und die Bevölkerung auf der anderen Seite.

Der Zweite Weltkrieg — so Bykow — sei Teil des "russischen Bürgerkrieges" gewesen (Video der Veranstaltung in St. Petersburg ab Minute 12:22), welches viele Menschen in Russland empörte und welches sich direkt und provokativ gegen die russische Staatsräson stellt, nachdem der Sieg über den deutschen Faschismus eines der wichtigsten Ereignisse der russischen Geschichte war:

Leider gehörte zu dem russischen Bürgerkrieg in den 1940er Jahren die massenhafte Vernichtung von Juden. Und derjenige, der im freien Russland leben wollte, das von den Hitler-Leuten befreit war, war gezwungen, sich damit einverstanden zu erklären, dass auf dem von den Hitler-Leuten kontrollierten Territorium die Juden vollständig vernichtet wurden. Solch einen Preis für das russische Glück zu zahlen — so meine ich — war niemand bereit. Und das ist noch eine verhängnisvolle Krümmung der russischen Geschichte. Ich bin völlig davon überzeugt, dass Hitler eine gewisse Popularität in Russland erreicht hätte, wenn die Vernichtung der Juden und einiger Zigeuner nicht seine Hauptaufgabe gewesen wäre.

Dmitri Bykow

Bykow ist in Russland recht bekannt. Er ist auch Journalist und Blogger und ständig in den Medien. An Moskauer Gymnasien und an der Moskauer Diplomatenhochschule MGIMO hat er Literatur gelehrt. 2006 wurde er für seine Biographie über Boris Pasternak mit dem Preis "Nationaler Bestseller" ausgezeichnet. 2011/12 gehörte Bykow auf dem Moskauer Bolotnaja-Platz zu den Rednern, die wegen den Wahlfälschungen bei der russischen Duma-Wahl den Rücktritt des damaligen Ministerpräsidenten Wladimir Putin forderten.

"Hitler hätte eine gewissen Popularität erreicht, wenn …"

An dem Krieg gegen die Rote Armee habe sich während des Zweiten Weltkrieges auch die "Russische Befreiungsarmee" (ROA) unter General Andrej Wlasow beteiligt, so der Schriftsteller. Bykow kündigte an, demnächst eine Biographie über General Wlasow zu schreiben.

Wlasow war Kommandeur der 2. Sowjetischen Stoßarmee. Am 1. Juli 1942 geriet er in deutsche Gefangenschaft, wo er sich zur Zusammenarbeit mit der deutschen Armee bereit erklärte. Am 3. März 1943 verfasste Wlasow einen Offenen Brief unter der Überschrift "Warum ich den Weg des Kampfes gegen den Bolschewismus eingeschlagen habe".

Wlasow leitete die 130.000 Mann-starke "Russische Befreiungsarmee" (ROA) und war Leiter des Komitees zur "Befreiung der Völker Russlands". 1946 wurde er von einem sowjetischen Gericht wegen Landesverrat zum Tod durch den Strang verurteilt.

Bykow: Hitler-Faschismus "zu archaisch" und "zu wenig international"

Der Hitlerismus — so Schriftsteller Bykow —, der bisher nicht für schönfärberische Äußerungen über den deutschen Faschismus bekannt war — sei vom sowjetischen Internationalismus — "einem Zeichen der Moderne" — besiegt worden, gestand Bykow immerhin ein. Wenn der nazistische "deutsche Archaismus" unter Hitler "etwas moderner und internationaler" und nicht so "brutal antisemitisch" gewesen wäre, wenn er "nicht alle Juden und einige Zigeuner vernichtet hätte", dann "hätte Hitler in Russland populär werden können".

Die "wichtigste Lehre" der russischen Geschichte sei — so der Schriftsteller —, dass die Macht nicht immer wieder versuchen dürfe, den "russischen Bürgerkrieg" — damit meinte er offenbar jeden Konflikt der Macht mit der Bevölkerung — "mit einem äußeren Krieg zu ersticken".

Mit dem Krieg, "den Russland seit 2014 gegen die Ukraine führt", habe sich "das jetzige Regime (gemeint ist die russische Regierung, U.H.) sein Grab gegraben". "Jeder richtige Patriot in Russland" — so Bykow — sei heute "russophob" und gegen den offiziellen Patriotismus.

Seine Äußerungen trug der Schriftsteller offenbar ganz bewusst provokativ vor. Offenbar war sein Ziel, eine Debatte um den Hitler-Kollaborateur Wlasow zu eröffnen. Möglicherweise beabsichtigte Bykow auch, das Regierung in Kiew gegen die russischen Medien zu unterstützen. In der Ukraine wird der Hitler-Kollaborateur Stepan Bandera, unter dessen Führung es in der Westukraine Pogrome gegen Juden und Polen gab, als "Nationalheld" gefeiert.

Lücken in der patriotischen Erziehung

Der linke russische Fernseh-Journalist Konstantin Sjomin warnte in der Talkshow im russischen Fernsehkanal "Rossija 1", der Schriftsteller Bykow sei kein Einzelfall, sondern Teil eines Trends. Zu diesem Trend zählt Sjomin, dass das russische Fernsehen in den letzten zwanzig Jahren zahlreiche Filme über den verurteilten Landesverräter General Wlasow gedreht habe und dass es immer wieder Jugendlichen gebe, die am Grabmal des Unbekannten Soldaten Spiegeleier braten und ähnliche Provokationen veranstalten.

Die patriotische Bildung an den Schulen habe nachgelassen. So brauche man sich nicht wundern über den Fall des Schülers Kolja aus dem nordrussischen Urengoi, der bei einer Gedenkstunde im Deutschen Bundestag behauptet hatte, viele deutsche Soldaten hätten gar nicht kämpfen wollen. Viele Russen verurteilten diese Äußerung als Beschönigung des deutschen Angriffs- und Vernichtungskrieges.

«Das ist eigentlich alles, was ich über Dmitri Lwowitsch sagen wollte» ©




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