Mit einem schmalen Kader erkämpft sich die Herren II-Mannschaft des UHC Sarganserland auswärts einen 7:6-Sieg nach Verlängerung gegen den Tabellenleader Winterthur United.
Am frühen Sonntagmorgen machten sich vier Autos aus der Ostschweiz, gefüllt mit zwölf Feldspielern und zwei Goalies, auf den Weg ins winterliche Winterthur. Mit Dario Gmür und Gino Vasella befanden sich auch zwei Spieler aus dem U21C-Team im Aufgebot. Denn zahlreiche Spieler der zweiten Mannschaft konnten aus diversen Gründen nicht am Spitzenkampf teilnehmen, die Grippe und Schiedsrichteraufgebote zur Unzeit lassen – unter anderem – grüssen.
Trotz der Anreise in den gut gewärmten Autos und der morgendlichen Anspielzeit (11:00!) zeigten die Herren II zu Spielstart keine Spur von Schläfrigkeit. Mario Gamma war kurz nach Spielbeginn für die 1:0-Führung zuständig und nur drei Minuten später verwertete Pascal Dort einen Abpraller zum 2:0. Die Winterthurer schienen vom Auftritt der Gäste ein wenig überrascht und kamen erst ab der 10. Minute richtig ins Spiel und in der 12. Minute zum 1:2-Anschlusstreffer. In der Folge erspielten sich beide Teams ihre Chancen, bis zur ersten Pause fielen jedoch keine weiteren Tore – das vermeintliche 3:1 von Marcel Accola fiel leider einen Augenblick nach der Sirene.
Auch im zweiten Drittel fanden die Gäste aus dem Sarganserland den Weg zum Tor schneller als die Hausherren und Beat Sulser sorgte mit dem Treffer zum 3:1 wiederum für eine Zwei-Tore-Führung für den UHCS. Nur 40 Sekunden später konnte Winterthur den Rückstand jedoch bereits wieder auf ein Tor verkürzen. Nun war wiederum der UHCS an der Reihe. Dario Gmür krönte seinen beherzten Auftritt mit dem 4:2 und sorgte ein weiteres Mal für ein Zwei-Tore-Polster der Gäste. Nach diesem Tor wurde der UHCS aus unerklärlichen Gründen, je länger je passiver und die Winterthurer übernahmen das Spieldiktat. Bis zur zweiten Drittelspause konnte das Heimteam die Überlegenheit in drei Tore ummünzen, Ex-UHCS-Spieler Cedric Kühne war mit dem 5:4 vor der Pause für die erstmalige Führung von Winterthur United zuständig.
Zu Beginn des Schlussdrittels lief noch eine Strafe gegen einen Akteur von WinU und fünf Sekunden vor Ablauf dieser Strafzeit konnte Samuel Pfiffner ein herrliches Zuspiel von Pascal Dort zum 5:5-Ausgleich verwerten. Wie der Spielstand, verlief nun auch das Geschehen auf dem Feld ausgeglichen. Einerseits versuchten beide Teams, das wichtige 6:5 zu erzielen, andererseits waren auch beide Teams sichtlich bemüht, keine einfachen Fehler zu begehen, um dem Gegner ein Tor zu schenken. Sechs Minuten vor Ende der regulären Spielzeit passierte dies jedoch genau vor dem Gehäuse der Gäste. Ein herrenloser, hüpfender Ball konnte nicht geklärt werden, der Gäste-Verteidiger mit dem unglücklichen „Schlag ins Nichts“ – und der Winterthurer Stürmer konnte erfolgreich einnetzen. Die Sarganser bewiesen jedoch Moral und konnten nach einer geschickten Auslösung und einem schnellen Konter durch Marco Good wiederum ausgleichen – Verlängerung.
Die Verlängerung konnte der UHCS II in Überzahl beginnen, da sich ein Winterthurer wenige Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit äusserst – nennen wir es „ungeschickt“ – anstellte und hinter dem Tor der Sarganserländer zum Check ansetzte. Dieses Geschenk wusste der UHCS II aber nicht anzunehmen, das Powerplay konnte nicht ausgenutzt werden. In der 68. Minute fasste sich Mario Gamma ein Herz, trug den Ball in gewohnter Manier über das ganze Feld und erzielte nach dem ersten auch den letzten Treffer des Spiels.
Mit dem 7:6-Treffer konnte der UHCS den Winterthurern die erste Saisonniederlage beifügen, vom ersten Platz lassen sich die Aufstiegsaspiranten jedoch wohl eher nicht mehr verdrängen. Seis drum, die UHCS-Jungs dürfen sich über eine tolle Leistung freuen und die Batterien über die Feiertage wieder so richtig aufladen, um im nächsten Spiel gegen die Tormaschinen aus Embrach wieder parat zu sein.
