Luka Modrić über Zukunft: „Mir soll niemand etwas schenken“

20.02.2023 21:21

Real Total

Das lange Warten hat ein Ende, nach über drei Monaten bestreitet Real Madrid endlich wieder eine Champions-League-Partie. Im Achtelfinale kommt es dabei zur Neuauflage des letztjährigen Endspiels gegen den FC Liverpool. Luka Modrić sprach dabei vor dem Hinspiel in Anfield vor allem ausführlich über seine Zukunft und den Generationswechsel bei den Königlichen.

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Modrić und Co. wollen eine gute Ausgangslage erzielen – Foto: Lindsey Parnaby/AFP via Getty Images

LUKA MODRIĆ über…

…das Achtelfinal-Hinspiel gegen den FC Liverpool (Dienstag, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN): „Uns erwartet ein wichtiges und hartes Spiel, gegen einen guten Gegner. In einem historischen Stadion mit tollen Fans, die unheimlich anschieben. Wir müssen ein gutes Spiel hinlegen, um zu gewinnen oder ein gutes Resultat mitzunehmen für das Rückspiel in unserem Zuhause. Wir müssen auf unserem besten Level sein, voll da sein, es gut machen. Wir müssen es als Team gut machen, kompakt auftreten. Wir haben schon öfters hier gespielt und es gut gemacht, morgen hoffe ich, dass wir das wiederholen können.“

…die Vorbereitung auf derartige Spiele: „Es ist eigentlich wie immer. Du schaust dir ein paar Spiele des Gegners an, aber kennst den Großteil der Spieler eigentlich schon, weil man schon öfters gegeneinander gespielt hat. Du weißt, was die erwartet, wer dein Gegenspieler ist. Ich bereite mich mehr oder weniger immer gleich vor auf solche Spiele. Ich bin da ganz ruhig.“

…seine physische Verfassung seit der WM: „Ich bin auf dem Weg der Besserung. Ich habe mich vielleicht getäuscht, weil ich sofort wieder gespielt habe, nachdem ich zurückgekehrt bin, anstatt vielleicht nochmal eine Woche oder zehn Tage zu trainieren und ein spezielles Programm zu absolvieren. Aber wenn der Trainer dich fragt, ob du spielen möchtest, dann sagst du natürlich ja. Aber so langsam erreiche ich mein Niveau wieder und fühle mich gut. Hoffentlich kann ich das bis zum Ende so beibehalten.“

…seine Vertragsverlängerung: „Ich kann dazu nichts sagen, weil ich noch nicht mit dem Klub gesprochen habe. Es ist die gleiche Situation wie vergangene Saison, in dieser Phase haben wir noch nicht gesprochen. Ich bin da ganz entspannt. Immer wenn du mich fragst, ist es etwas langweilig, weil ich immer dasselbe antworte. Ich will hier bleiben und das ändert sich nicht. Ich fühle mich wohl, will weiter bei Real Madrid bleiben. Wir werden sehen. Ich muss mit dem Klub reden, sehen, was der Klub möchte. Ich möchte weitermachen, aber ich möchte mir das auch verdienen. Niemand soll mir etwas schenken. In meinem Leben hat mir nie jemand irgendetwas geschenkt und das soll auch so bleiben. Wenn der Klub möchte, dass ich weitermache, würde mir das gefallen. Aber nur wenn ich mir das auch verdiene, nicht aufgrund meiner Geschichte hier. Und ganz egal was passiert: Nichts kann meine Bewunderung für und meinen Blick auf Real Madrid verändern. Real Madrid ist der Klub meines Lebens.“

…die Frage, ob es ihn störe, dass die Verlängerung noch nicht perfekt sei: „Wie ich gerade gesagt habe: Ich werde alles dafür geben, um es mir zu verdienen, weiterhin hier sein zu dürfen. Mehr kann ich nicht tun. Ich hatte immer eine gute Beziehung zum Verein und das wird sich nicht ändern. Es ist das gleiche wie letztes Jahr, es gibt keinen Grund zur Eile, wir befinden uns mitten in der Saison, die dieses Jahr zudem unheimlich lang ist. Wir haben noch einige Ziele, ich bin fokussiert auf die Saison. “

…den langsam vonstatten gehenden Umbruch bei den Königlichen und die Forderung nach mehr Spielzeit für die Jungen: „Das stört mich nicht. Ich bin fast acht Jahre hier und ich weiß, dass die Anforderungen enorm sind. Von außen werden immer viele Sachen herangetragen, aber das ist normal, weil Real Madrid der größte Klub der Welt ist. Was mich ein bisschen stört, ist, dass es scheint, als könnten Toni und ich nicht mehr zusammen spielen. Vor der WM haben wir das auch getan und unsere Sache sehr gut gemacht, und eineinhalb Monate später geht das plötzlich nicht mehr. Wir spielen viele Jahre zusammen und haben zusammen Spiele gewonnen und auch verloren… Es stört mich nicht, aber wir sind daran gewöhnt. Wir werden weiter alles geben und versuchen, es gut zu machen.“

…eine mögliche Verpflichtung von Jude Bellingham und den Generationswechsel: „Sie machen es gut, haben eine tolle Zukunft vor sich. Sie müssen einfach weiter arbeiten, weiter lernen. Sie sind ja nicht aus Zufall hier. Der Klub hat in sie investiert, weil sie sehr gut sind. Am Ende hängt es aber von ihnen ab. Zu Bellingham kann ich dir nichts sagen, damit habe ich nichts zu tun.“

…Formen der Unterstützung für Vinícius Júnior: „Wir sind jeden Tag für ihn da und stehen hinter ihm. Was man gegen den Rassismus und die Anfeindungen tun kann, ist, dass man sich dagegen wehrt und vorgeht, jede einzelne Person. Was Vini tun kann, ist, sich auf den Fußball zu konzentrieren. Das tut er. Und er zeigt Leistung. Er hat die volle Unterstützung des Klubs, wir stehen alle hinter ihm.“

…seine Nationalmannschaftskarriere: „Mein Plan ist, bis zur Nations League weiterzumachen. Weiter habe ich noch nicht gedacht. Ich will diesen Wettbewerb noch zu Ende spielen, danach sehen wir weiter. Real hat mich nie darum gebeten, dass ich aus dem Nationalteam zurücktrete. Das ist kein Thema für Real Madrid. Ich denke, dass das Nationalteam nie meine Leistung hier beeinflusst hat. Es wird zwar viel über mein Alter geredet und dass ich das nicht leisten könnte, aber ich habe bewiesen, dass das geht.“

…über eine mögliche Torwette mit Carlo Ancelotti wie Teamkollege Federico Valverde: „Es gibt keine Wette. Ich bin mit meinen Zahlen ganz zufrieden, durch den Elfmeter letztens hätte ich das etwas hochschrauben können. Ich bin mit meiner Position ebenfalls zufrieden, manchmal etwas näher am Strafraum. Das hat sich nicht geändert.“

…den Traum von einem weiteren Champions-League-Titel: „Das wäre wunderbar. Aber wir haben in der Kabine noch nicht darüber gesprochen. Wir schauen von Spiel zu Spiel, so wie wir es letztes Jahr auch getan haben. Hoffentlich können wir es wiederholen. Wir sind auf alles, was uns erwartet, vorbereitet. Mal schauen, ob wir es schaffen.“