Bei ihrem Besuch in der syrischen Hauptstadt Damaskus gab es für Außenministerin Baerbock keinen Handschlag. Eine weitere Meldung stellte sich aber als falsch heraus. Der erste Besuch der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock und ihres französischen Amtskollegen Jean-Noël Barrot hat in der westlichen Welt Aufsehen ausgelöst. Grund dafür war das Verhalten des neuen syrischen Machthabers Ahmed al-Scharaa, der Baerbock zur Begrüßung nicht die Hand gab, sondern diese in einer als ebenbürtig geltenden Geste zum Herzen führte. Auch eine weitere Geschichte aus Syrien machte die Runde. Wie n-tv zuerst berichtete, veröffentlichte ein Telegramkanal, der der HTS-Miliz nahestehen sollte, nur verpixelte Bilder der deutschen Außenministerin . Die HTS ist eine syrische Rebellenmiliz, die eine tragende Rolle beim Sturz des Assad-Regimes spielte und der auch der neue syrische Machthaber al-Scharaa angehört. Auch t-online hatte entsprechend berichtet, hat den Artikel aber mittlerweile korrigiert. Doch die Meldungen stellten sich als falsch heraus. Zwar veröffentlichte der Telegramkanal "Almharar" die entsprechenden Fotos, der Kanal hat allerdings keine Verbindungen zur HTS. Telegramkanal steht nicht mit syrischen Machthabern in Verbindung "Das Netzwerk verknüpft sich mit neoorthodoxen Predigern in Idlibwie Abu Mahmud al-Halabi und vor allem Abu Abdarrahman al-Mutawakkil, der für seine salafistischen Predigten bekannt ist", so erklärt der Islamwissenschaftler Reinhard Schulze der "Deutschen Welle". "Almharar" stehe in einer islamistischen Tradition, vor der sich die HTS bereits im Jahr 2013 gelöst habe, so Schulze weiter. Zum neuen Herrscher pflege das Netzwerk seiner Einschätzung nach eine "abwartende Haltung". Völlig unklar sei, welchen politischen Einfluss die hinter dem Netzwerk stehenden Personen hätten. "Klar ist, dass das Netzwerk nicht mit der offiziellen Politik der HTS verbandelt ist", hält Reinhard Schulze fest. Zwar behaupte "Almharar" von sich selbst, "offiziell" über Syrien zu berichten, allerdings wurden die Bilder von Baerbocks Besuch in Damaskus von der syrischen Presseagentur Sana unverpixelt geteilt. Auch auf dem offiziellen X-Account des syrischen Außenministeriums ist Baerbock unverpixelt zu sehen.