Edingen-Neckarhausen: Fünfte Jahreszeit noch einige Tage ausgedehnt
Von Stephan Kraus-Vierling
Edingen-Neckarhausen. "KV-Kummetstolle, mehr als ein Verein!", sang Präsident Marius Ebert selbstbewusst beim Abschiedslied auf seine Premieren-Kampagne. In der Nachfolge von Markus Schläfer leitete er nach vier ausverkauften Prunksitzungen auch das Heringsessen, mit dem die "Kummetstolle" ihre fünfte Jahreszeit bis zum Samstag nach Aschermittwoch ausdehnten. Dass Ebert an diesem Tag Geburtstag hatte, seinen närrischen 33., war seitens seiner fastnachtsbegeisterten Eltern Jutta und KVK-Ehrenpräsident Hansjörg perfektes Timing.
Star des Abends in der voll besetzten Eduard-Schläfer-Halle aber war Prinzessin Ann-Kathrin I. "von der närrischen Liebe". Sie war von Ebert gefragt worden, ob sie das Regentinnenamt übernehmen wolle. Gerne sagte die von klein auf mit dem KVK verwurzelte Gardetänzerin und Tanznachwuchs-Trainerin zu. Dank ihrer Begeisterung, ihres Verlobten und KVK-Vorsitzenden Timm Hartwig sowie eines treuen Helferinnen- und Begleiter-Teams wurde es für Ann-Kathrin, wie sie unter Tränen bilanzierte, "eine megaschöne Kampagne". Der Präsident unterstrich, dass Ihre Lieblichkeit "die beste Prinzessin" war, die er sich für seine Premiere wünschen konnte. Auch für seinen Vize Alexander Jakel, ebenfalls neu im Amt, gab es Lob und herzlichen Beifall.
Und noch einen Debütanten hatte dieser Abend: Nach einem KVK-Jahr ohne "Chef vom Protokoll" trat Götz Ding in die Fußstapfen des langjährigen "Revue-passieren-Lassers" Franz Schläfer. Keine leichte Aufgabe, wie Ding eingangs betonte. Doch wie er blitzgescheit, in geschliffenen Versen und unter Würdigung all der persönlichen Beiträge und Leistungen der Aktiven die Kampagne bilanzierte, humorvoll gewürzt mit lustigen Episoden, dafür gab’s stehenden Beifall, allen voran von seinem Vorgänger.
Anfangs hatte in der Halle, vom fleißigen Dekoteam schön "düster" für Candlelight-Atmosphäre drapiert, noch bittere Trauerstimmung geherrscht. Heulend und wehklagend betrat der Tross nebst Elferrat und Garde die Bühne. "Pater Dennis" (Ried), flankiert von "Bruder Michel" (Rotzler) hob zur Predigt auf die dahingeschiedene Narrenzeit an. In die Rückschau auf die Kampagne streute er den Appell an die Vereinsaktiven, immer wieder das Fundament zu stärken, um stabil zu halten, was man aufgebaut habe. Da dazu auch die finanzielle Seite gehört, wurden zum Dank einige Mitglieder des "Clubs der 111" nach oben gerufen, die dem KVK jährlich 111 Euro spenden.
Wie gut dieses Geld investiert ist, belegten allen voran die Tanzgruppen mit ihren beeindruckenden Kostümen und Choreografien. Kaum hatte Marius Ebert die Weichen wieder von "Trauern" auf "Feiern" gestellt, kamen 20 "Funkinis" als goldige "Pinguine" nach vorn gewatschelt. Die größeren "Funken", ebenfalls 20-köpfig, stiegen als "Schornsteinfeger" zu "Mary Poppins" aufs Dach. Auch das Tanzmariechen Tamina Maiwald machte seine Sache vor großem Publikum prima.
Weniger auf Grazie und Akrobatik setzten die Jungs vom Männerballett. Dafür legten sie halb im Bermudas-, halb im Dandy-Look so richtig los und ließen mit jeder Menge Spaß die weiblichen Fans kreischen wie bei einem Robbie-Williams-Konzert. Tänzerisches Nonplusultra aber war die Garde, erst mit ihrem Marschtanz und dann als "indische Schönheiten" mit der meisterhaft dargebotenen "Bollywood"-Revue.
Hatte den Abend über das Trio "Jeanette and the Flipperboys" mit Sängerin Jeanette Friedrich, Keyboarder und Sänger Jens Huthoff und E-Gitarrist Dominik Zang mit viel Pop- und Disco-Power die Tanzrunden gestaltet, so konterten die schon legendären "Tenöre" am Ende wieder im Playback: Ihr Parodie-Programm "Der verrückte KVK-Fernsehgarten" zeigte einmal mehr, warum die Jungs sich bereits einen Ruf in der närrischen Kurpfalz erworben haben.