Neue Rettungswache in Ketsch: Im Notfall sind die Retter noch schneller da
Von Volker Widdrat
Ketsch. Am Montag wurde die neue Rettungswache der Johanniter-Unfall-Hilfe in Ketsch offiziell eingeweiht. Die Station für einen Rettungswagen und ein Notarzt-Einsatzfahrzeug war bereits Anfang Februar in Betrieb gegangen. Bis jetzt hatte der Rettungswagen bereits mehr als 320 Einsätze, der Notarzt musste fast 80 Mal ausrücken. "Das ist eine beachtliche Zahl und zeigt, dass es die richtige Entscheidung für diesen Standort war", sagte Wilhelm Salch vom Johanniter-Regionalverband Baden.
An der neuen Rettungswache in der Anhalterstraße 5 ist rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr ein Rettungswagen mit zwei Besatzungsmitgliedern einsatzbereit. Zusätzlich ist dort ein Notarzt-Einsatzfahrzeug stationiert - in Kooperation mit den Notärzten der GRN-Klinik Schwetzingen an sechs Tagen der Woche, jeweils von 8 bis 20 Uhr beziehungsweise 9 bis 21 Uhr.
"Da die Zahl der Notarzteinsätze in den vergangenen Jahren gestiegen ist, war ein weiteres Einsatzfahrzeug in der Region nötig", so Michael Walter, Anästhesist und Notarzt in Schwetzingen, der den Aufbau des neuen Standorts begleitet hat. Bürgermeister-Stellvertreterin Helena Moser freute sich über die neue Einrichtung und deren Einsatzkräfte: "Wir sind froh, dass wir Sie hier haben."
Andreas Hübner, Rettungsdienstleiter der Johanniter-Unfall-Hilfe im Regionalverband Baden, und Rettungswacheleiterin Maren Schwerdtner führten durch das Gebäude. Im gesamten Haus wurden die Heizungsanlage und die Elektrik erneuert. Neben dem Aufenthaltsbereich für den Bereitschaftsdienst gibt es eine Küche. Die Notfallsanitäter können schnell raus in den Hof und sofort in den bereitstehenden Rettungswagen einsteigen.
Im ersten Obergeschoss ist das Büro für die Rettungswacheleiterin und der Ruhebereich für den diensthabenden Notarzt. Ein Notarzt wird von der Rettungsleitstelle zusätzlich zum Rettungswagen angefordert, wenn lebensbedrohliche Erkrankungen wie Herzkreislaufstillstand, Schlaganfall und Herzinfarkt gemeldet werden. Oder schwere Unfälle und Vergiftungen.
"Wir wollen unsere Kompetenz und Erfahrung in der Notfallmedizin vor Ort einbringen. Das Überleben eines Patienten zu sichern, ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal unseres Gesundheitssystems", meinte Privatdozent Christian Bopp, Chefarzt für Anästhesie und Intensivmedizin an der GRN-Klinik Schwetzingen. Der Geschäftsführer der GRN-Gesundheitszentren Rhein-Neckar, Rüdiger Burger, bestätigte, dass die Bevölkerung in Notfällen durch die neue Rettungswache in Ketsch nun noch schneller erreicht werden könne.
Die Ärzte der GRN-Klinik Schwetzingen, überwiegend Anästhesisten, aber auch Internisten, besetzen das Einsatzfahrzeug direkt an der Klinik und zusätzlich anteilig mit 50 Prozent am Standort der Rettungswache in Walldorf - und seit Anfang Februar eben auch in Ketsch. Im Sommer soll die Einrichtung der Bevölkerung bei einem Tag der offenen Tür vorgestellt werden.