Adler Mannheim: Warten auf den Endspielgegner
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Von Rainer Kundel
Köln. Die Adler Mannheim stehen als erster Klub im Finale um die DEL-Meisterschaft 2019. Mit einem hochverdienten 4:2 (1:0, 3:0, 0:2)-Sieg bei den Kölner Haien sicherte sich der Hauptrundensieger bereits nach vier Spielen im Best-of-Seven-Modus seit 2015 wieder die Endspielteilnahme. Der Gegner aus der Serie EHC München gegen Augsburger Panther (Serienstand 1:2) wird frühestens am Freitag feststehen.
Die Finalserie startet am Gründonnerstag in Mannheim. "Die Spiele gegen Köln waren nicht so souverän, wie es aussah", befand Pavel Gross wenige Sekunden nach der Schluss-Sirene, "es waren einige enge Situationen dabei, aber wir haben viel Leadership in der Kabine", lobte der Trainer dennoch.
Die Adler mussten kurzfristig umbauen. Für Tommi Huhtala - über den Ausfallgrund hielt sich der Klub wie stets in dieser Saisonphase bedeckt - rückte Brent Raedeke in die Aufstellung und dort in die vierte Reihe. Von dort wanderte Phil Hungerecker zu Smith und Adam in die erste Formation. Die Rheinländer hatten nach der Sperre von Verteidiger Simon Despres nur noch sechs Verteidiger zur Stelle, darunter den 19-jährigen Colin Ugbekile.
#ENDSTAND Das Spiel, die Serie ist durch. Wir gewinnen 4:2 in Köln, die Serie mit 4:0 und stehen damit im FINAAAAAAALE. Geil. Luke Adam, Garrett Festerling, Andrew Desjardins und Ben Smith treffen für unsere Adler. #KECvsMAN #geilstezeit #fürMannheim #nurdermerc
— Adler Mannheim (@adlermannheim) 9. April 2019
Foto: City-Press pic.twitter.com/4yCY8YxUKy
Die Partie begann zäh und mit verbissenem Kampf, wobei der erwartete Anfangsdruck der Haie nur ein Hauch war. Nennenswert allein ein versuchter Bauerntrick von Freddy Tiffels (8. Minute) und eine Einschussmöglichkeit für Moritz Müller, beides war Tagesgeschäft für Dennis Endras. Auffällig die vermehrte Aggressivität der Gastgeber, die nach einer schlechten Zuordnung in der neutralen Zone in Rückstand gerieten.
"Arbeitstier" Ben Smith war der Initiator aus dem eigenen Drittel heraus mit dem Pass auf Luke Adam, der bei seinem fünften Playoff-Treffer sogar noch Zeit hatte, den Abschluss zu verzögern. Gegen Drittelende bot sich in Überzahl Desjardins (16.), Plachta und Eisenschmidt (20.) die Gelegenheit, die Führung auszubauen.
Von einem Aufbäumen der stark ersatzgeschwächten Kölner war wenig zu sehen. Nach einer Akeson-Chance (27.), die Endras entschärfte, ging es im Einbahnstraßen-Stil auf das Tor von Wesslau. Andrew Desjardins traf angemessen an der 32-prozentigen Überzahlquote seiner Mannschaft im Playoff zum 0:2, zuvor lief die Scheibe über Katic, Kolarik und Scharfschütze Eisenschmid wie am Schnürchen.
Das Frustpotenzial der Verlierer erreichte Höhen wie das Januar-Hochwasser am Deutzer Rheinufer. Direkt nach dem Treffer wanderte Zalewski wegen "Beschimpfen" des Schiedsrichters auf die Strafbank - Garrett Festerling bedankte sich nach 34 Sekunden mit dem 0:3. Der Videobeweis bestätigte, dass Wesslau den Puck deutlich hinter der Linie in seinem Fanghandschuh hatte.
Schließlich wehrte der Schwede einen Seider-Schuss genau in den Lauf des herausragenden Ben Smith ab, der beim 0:4 (32.) leichtes Spiel hatte. In der monströsen, aber nicht mal zu zwei Drittel gefüllten Arena übernahmen die Mannheimer Anhänger im Oberrang endgültig das Kommando.
Hätten die Blau-Weiß-Roten im Schlussabschnitt nicht einige Schritte weniger gemacht, die sturmschwachen Haie wären kaum zu einem Erfolgserlebnis gekommen. Pascal Zerressen von der blauen Linie (45.) und Freddy Tiffels (Überzahl/54.) gestalteten das Saison-Aus für den achtfachen deutschen Meister minimal erträglicher.
Wirklich Spannung kam aber nicht mehr auf, dafür waren die Adler auch taktisch viel zu souverän. "Mannheim hat sich Respekt verschafft, sie haben beide Augen Richtung Titel", deutete der frühere Nationalspieler Andi Renz als Kommentator von Telekom-Sport den Favoriten heraus.
Kölner Haie - Adler Mannheim 2:4 (0:1, 0:3, 2:0); Tore: 0:1 Adam (11.), 0:2 Desjardins (28.), 0:3 Festerling (28.), 0:4 Smith (32.), 1:4 Zerressen (45.), 2:4 F.Tiffels (54.); Schiedsrichter: Rohatsch (Lindau), Iwert (Harsefeld); Strafminuten: 12/14; Zuschauer: 11.300.