25. Heidelberg Historic: Auf dem Heiligenstein knatterten die Motoren (plus Video)
Mühlhausen. (rka) Für Zuschauer und Fahrer ist sie immer wieder ein besonderes Erlebnis: die ADAC-Rallye "Heidelberg Historic", die zum neunten Mal in Mühlhausen mit einer Durchfahrtskontrolle und einer Gleichmäßigkeitsprüfung Station machte. Zu erleben waren wieder glänzenden Karossen auf dem Asphalt, der Geruch von Benzin in der Luft, das typische Motorengeräusch von Oldtimern, beifallsfreudige Zuschauer am Straßenrand sowie freundlich lächelnde und winkende Fahrer.
Zum Auftakt der Rallye hatte Bürgermeister Jens Spanberger die aus der Gesamtgemeinde stammenden Weinhoheiten zu einem Empfang ins Rathaus eingeladen. Hier trugen sich die badische Weinprinzessin Simona Maier, die Kraichgauer Weinprinzessin Rebecca Rieger, die Kurpfälzische Weinkönigin Mona Kenz und ihre Prinzessin Verena Kenz in das goldene Buch der Gemeinde ein. In seinem Grußwort gratulierte Spanberger den Weinhoheiten zu ihrem Amt und hob die Bedeutung von Mühlhausen als Weinbaugemeinde hervor.
Anschließend waren die Weinhoheiten interessierte Beobachter der "Heidelberg Historic" und hatten zusammen mit vielen Zuschauern ihre helle Freude an den ausgefallenen Modellen, die ja sonst aus dem Straßenbild verschwunden sind. Der Kontrollpunkt war wieder am Kirchplatz, wo die Schlepperfreunde Mühlhausen in ihrem Zelt die Gäste mit Essen und Getränken versorgten. Allerdings kamen die Fahrzeuge in diesem Jahr aus einer anderen Richtung, nämlich aus Dielheim. Bürgermeister Spanberger freute sich, dass von Jahr zu Jahr mehr Bürger und Gäste aus der Region dieses "Highlight" mit ihrem Applaus begleiten. Er zeigte sich auch begeistert von den "fahrenden Schönheiten".
Insgesamt 186 Fahrzeuge passierten den Kontrollpunkt unter dem historischen Kirchturm. Darunter sah man Exoten wie Alvis, Chenard & Walcker, Riley, Trident, Willis Overland. Aber auch so klangvolle Namen wie Aston Martin, Bentley, Bugatti, Chevrolet und Ferrari schmückten das Fahrerfeld, einige für den Linksverkehr konstruiert. Stolze 96 Jahre war der älteste Vorkriegswagen, ein Bentley 3 Litre TT, der sich mit Ulrich Rossaro und Gottfried Schmid aus Aalen im Ostalbkreis im Fahrerfeld tummelte. Auch wieder dabei: der Mühlhäuser Joachim Beigel mit seinem Partner Steffen Bangert in einem Porsche 356 A Convertible D aus dem Jahr 1959.
Bei der Durchfahrt gab so mancher Fahrer seiner Freude über den überaus herzlichen Empfang und die Gastfreundschaft zum Ausdruck, viele zeigten sich begeistert vom wunderschönen Ambiente der Strecke. Jedes "Museumsstück" wurde von den Zuschauern mit herzlichem Applaus begrüßt und verabschiedet, vor allem dann, wenn so mancher Oldtimer beim Gasgeben das Getriebe krachen und die Reifen quietschen ließ. Für alle Teilnehmer war die Rallye aber nicht nur Vergnügen, sondern sie verlangte Konzentration und harte Arbeit. Denn die Teams hatten nach ihrem Start am Auto- und Technikmuseum Sinsheim in zwei Tagen 650 Kilometer zu bewältigen. Dabei mussten sie 22 Kontrollstellen passieren und 16 Gleichmäßigkeitsprüfungen absolvieren, so auch auf dem Mühlhausener Heiligenstein.
Denn bei der "Heidelberg Historic" geht es nicht um Rennsport, bei dem der Schnellste gewinnt, hier lautet das Motto: "Mit Stoppuhr und Gefühl." Für jede Prüfung und für jeden Teilabschnitt gibt es Vorgabezeiten, die genau einzuhalten sind. Dabei entschieden oft Hundertstelsekunden über Sieg oder Niederlage. Ein Sieg ist dann auch nur durch perfektes Teamwork zwischen Fahrer und Beifahrer möglich.
Am Abend nach der Rallye kamen viele Besucher ins Zelt der Mühlhäuser Schlepperfreunde auf den Kirchplatz, um sich bei einem bayrischen Abend kulinarisch verwöhnen zu lassen. Wegen der unsicheren Wetterverhältnisse musste der Auftritt der Malschenberger Trachtenkapelle leider ausfallen.