Ladenburg: Carenine Gonser ist neue Mitarbeiterin im Jugendzentrum "Kiste"
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Von Silke Beckmann
Ladenburg. "Es war schon immer mein Traum, im Jugendzentrum zu arbeiten", sagt Carenine Gonser und strahlt. Seit Anfang Juli gehört sie nun zum pädagogischen Fachpersonal des Jugendzentrums "Die Kiste" und ist hier in jeder Hinsicht angekommen: "Teambuilding haben wir ausgelassen und sind direkt ins Geschehen gegangen", bringt Dominik Alt, Leiter des Hauses, auf den Punkt.
Denn schon vor 15 Jahren haben sich die beiden kennengelernt. Und zwar im Oftersheimer Jugendzentrum, wo Alt im Vorstand arbeitete und Gonser sich ehrenamtlich engagierte. "Und wir sind über die ganzen Jahre immer in Kontakt geblieben".
Zuvor hatte die staatlich anerkannte Erzieherin im stationären Bereich des Mannheimer Kinder- und Jugendheims St. Anton gearbeitet. Und sie bleibt der Einrichtung auch weiterhin ehrenamtlich treu, während sie in Ladenburg nun ihren Traum realisiert. Dafür hat sie auch einen befristeten Vertrag in Kauf genommen, solange Kollegin Helen Gottschall sich in Elternzeit befindet.
Während der Corona-bedingten Schließungen war auch die "Kiste" in Dornröschenschlaf versetzt – zumindest offline. Dominik Alt hatte in dieser Zeit intensiv am Projekt "LA Corona-School" mitgewirkt, war aber froh, "nach der ganzen Zeit in der Online-Welt" im Juli endlich wieder vor Ort sein zu können.
Mit seiner neuen Kollegin stürzte er sich umgehend in die Planungen, wobei die beiden neben dem Tagesgeschäft auch ein "coronakonformes Ferienprogramm" mit diversen Aktionen auf die Beine stellten. Wichtig ist beiden, sich möglichst breit aufzustellen. Alt hat die Erfahrung gemacht, dass Jugendzentren nach wie vor gerne in die Schublade einer eher homogenen Klientel gesteckt werden: "Das ist bei uns gar nicht der Fall: Hierher kommen alle, vom Gymnasiasten bis zum Förderschüler", im Alter von etwa 13 bis 17 Jahren; kommen dürfen alle ab Klasse fünf. "Das ist auch der Schwerpunkt unserer gemeinsamen Arbeit: dass jeder willkommen ist", ergänzt Gonser: Der Fokus liege auf der Partizipation: "Jugendliche dürfen mitbestimmen. Das Jugendzentrum kann ein zweites Zuhause sein", sagt die 31-Jährige überzeugt.
Nach den Sommerferien möchte das Duo daher aktiv an Schulen gehen, um sich vorzustellen. Vorerst haben sie den regelmäßigen "offenen Treff" (Montag, Mittwoch, Donnerstag ab 16 Uhr) um ein neues Format ergänzt: "Kiste goes …" nennt sich dieser Baustein mobiler Jugendarbeit, der das Team jeweils freitags an "Hotspots" wie bislang Neckarwiese und Skateranlage führt.
Carenine Gonser bringt nicht nur ihre optimistische, tatkräftige Persönlichkeit mit, sondern auch jede Menge kreatives Potenzial: "Ich bin unglaublich gern frei kreativ", beantwortet sie die Frage nach Hobbys, führt Töpfern und Malen als Beispiele an und nennt als ganz große Leidenschaft das Kochen. Sei es thailändisch, indisch oder marokkanisch – oft hat sie sich die Kenntnisse im Rahmen von Reisen durch Kurse vor Ort angeeignet. Gonser berichtet mit jener ansteckenden Begeisterung, die sich auch in ihrem Wirken in der "Kiste" offenbart.
Mädchengruppe ins Leben rufen
Pläne für weitere Aktivitäten im Herbst wurden schon reichlich geschmiedet: "Wir haben so viele Ideen, dass wir uns eher bremsen müssen", erklärt Dominik Alt, der beispielsweise gerade einen Fotografie-Kurs für Jugendliche vorbereitet. Während Carenine Gonser gerne eine Mädchengruppe ins Leben rufen möchte, in der Themen wie Körperakzeptanz, Ernährung, Hygiene oder Sexualität zur Sprache kommen soll.
Doch zunächst startet das Ferienprogramm für Kinder ab zwölf Jahren. Die Organisatoren Alt und Gonser hoffen, das alles nach Plan laufen kann, jeweils ausreichende Teilnehmerzahlen sind vorausgesetzt. Eine Änderung hat sich beim Programmpunkt "Campcool" ergeben: Das wurde vorverlegt und findet nun in der Zeit vom 11. bis 13. August statt.
Info: Weiteres zum JUZ-Ferienprogramm findet sich auf der Homepage oder auf Instagram. Alt ermuntert Eltern außerdem ausdrücklich, sich bei Fragen gern telefonisch im Haus zu melden.