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Июнь
2021

Spiegel-Fälscher Relotius gibt Interview: "Wahrscheinlich die allerwenigsten Texte" korrekt gewesen

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Preview Gut zwei Jahren nach Bekanntwerden der Fälschungsaffäre beim Spiegel hat sich der einst gefeierte Reporterstar Claas Relotius erstmals öffentlich geäußert. In einem Interview versucht er zu erklären, warum und wie er erfundene Reportagen verfasst hat.

Er habe "riesigen Mist gebaut" erklärt Claas Relotius in seinem ersten Interview zweieinhalb Jahre nach Bekanntwerden des Fälschungsskandals beim Magazin Der Spiegel. Der heute 35-Jährige arbeitete jahrelang beim Hamburger Nachrichtenmagazin und sorgte letzten Endes für die bislang größte Krise in dem Medienhaus. Es wurde bekannt, dass er Reportagen mit erfundenen Personen, Zitaten oder Szenen oder gar komplett ausgedachte Geschichten geliefert hatte. Relotius war für das Gesellschaftsressort tätig, nach Bekanntwerden der Affäre war seine Karriere beim Spiegel vorbei.

Redakteure der Schweizer Zeitschrift Reportagen, für die er vor Jahren als freier Journalist auch Texte geschrieben hatte, stellten dem früheren Spiegel-Reporter mehr als 90 Fragen und veröffentlichten alles am Dienstag auf ihrer Webseite. Mit dem Medium sprach Relotius, weil er nach eigener Aussage versuchen wolle, zu erklären, warum er das getan habe. 

Auf die Frage, wie viele seiner insgesamt 120 verfassten Texte in seiner Journalistenzeit korrekt waren, antwortete er:

"Nach allem, was ich heute über mich weiß, wahrscheinlich die allerwenigsten."

Er habe "in der unverrückbaren Überzeugung geschrieben, es würde bei der Erzählform Reportage keinen Unterschied machen, ob alles 1:1 der Realität entspricht oder nicht. Als seien Reportagen ohnehin nie Tatsachenberichte, sondern immer Geschichten, also verdichtete, konstruierte Wirklichkeiten, und als ginge es in erster Linie darum, Leserinnen und Lesern ein Thema so nahe wie möglich zu bringen." Er habe es sich selbst damit leicht gemacht und "das offensichtlich Falsche für das Richtige halten wollen", so Relotius.

Nach Bekanntwerden der Affäre sei er rund sechs Monate "in stationärer psychiatrischer Behandlung" gewesen. Danach sei er auch in "ambulanter Therapie". Aus dem Interview geht hervor, dass er eine Art Realitätsverlust erlitten hat. Jahrelang habe er nie Angst, nie Zweifel, auch nie ein schlechtes Gewissen gehabt beim Schreiben der Texte, so Relotius.

Die Zeitschrift bekam nach eigenen Angaben Einblick in Dokumente wie einen Klinikbericht und erhielt auch psychiatrische Informationen über Relotius. Auf die Frage, wann er denn zum ersten Mal gemerkt habe, dass etwas nicht stimme, antwortet der 35-Jährige:

"Fünf Jahre bevor ich angefangen habe, als Journalist zu arbeiten. Ich war 19 und habe nach dem Abitur in Köln an der Uni meinen Zivildienst gemacht."

Er habe etwa Stimmen gehört und "hatte das Gefühl, andere Menschen könnten meine Gedanken lesen". Später als Journalist habe er das Schreiben benutzt, "um wieder Klarheit zu bekommen". Er habe sich nicht gefragt, ob wirklich alles so gewesen sei. Sein Psychiater habe demnach gegenüber den Reportern gesagt, er konnte nicht mehr zwischen Innenwelt und Außenwelt unterscheiden. Er habe sich dann "zur Bewältigung des gedanklichen Zerfalls eine in sich geschlossene, scheinbar logisch aufeinander aufbauende Welt konstruiert, die es nicht gab".

Angesprochen auf eine Geschichte, die er vor Jahren an diese Schweizer Zeitschrift geliefert hatte, bei der laut Reportern "jeder Satz perfekt" gesessen hatte, sagte Relotius: 

"Je größer meine Verunsicherung war, desto perfekter wurden die Texte."

Beim Schreiben habe er "falsche Gedanken unterdrücken" können. Er habe das Gefühl gehabt, "beim Schreiben den Kontakt zur Realität zu behalten". Weiter erklärte er, dass es beim Texte schreiben "kein systematisches Vorgehen" gegeben habe, jeder Text ist anders entstanden." Relotius ergänzte: 

"Ich habe nicht einfach möglichst beeindruckende Geschichten am Reißbrett konstruiert, sondern in den allermeisten Fällen recherchiert wie jeder andere auch, mich wochenlang eingelesen, Orte und Personen besucht. Ich hatte wirklich den Anspruch, dem Leser ein Thema so nahe wie möglich zu bringen. Beim Schreiben selbst habe ich mich dann in ganz unterschiedlichem Bewusstsein und auch Ausmaß von der Realität gelöst, als ginge es bei Reportagen vor allem darum, Bilder zu erzeugen."

Dabei habe er journalistische Regeln ignoriert. Und, obwohl er sich deswegen hätte "permanent falsch fühlen müssen", habe er das jedoch nach eigener Aussage überhaupt nicht. Im Interview drückte er jedoch nun sein Bedauern über das Vorgehen aus. 

"Ich hatte beim Schreiben nie niederträchtige Absichten, und ich wollte auch niemanden verletzen, indem ich etwas Falsches schreibe. Dass ich das getan habe, bereue ich am meisten."

Auf die Anmerkung der Redakteure, dass viele seiner großen Texte zu Themen wie dem Syrienkrieg, Guantánamo und Rassismus in den USA ein bestimmtes Weltbild der Leser und Redaktionen bestätigten, antwortete er: 

"Wie soll ein anderes Weltbild zu diesen drei Themen aussehen?" 

Im Verlauf des Interviews sagte Relotius zu der Anmerkung, dass er mit seinem Vorgehen jenen, die an der Glaubwürdigkeit des Journalismus zweifeln und von Fake News reden würden, Auftrieb gegeben habe: 

"Es ist bitter, das zu sehen. Die allermeisten Texte von mir waren vollkommen unpolitisch, kein Text hatte einen Nachrichtenwert, mein Verhalten sagt nichts über den Journalismus aus."

Relotius betonte mehrmals im Interview, nicht aus karrieristischem Kalkül oder wegen Journalistenpreisen gehandelt zu haben. Ihm wurde unter anderem viermal der Deutschen Reporterpreis verliehen.

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