Bürgermeisterwahl Walldorf: Matthias Renschler erreichte die meisten Stimmen (Update)
Von Timo Teufert
Walldorf. Um 19.18 Uhr verkündete der Erste Beigeordnete Otto Steinmann als Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses am Sonntag im Ratssaal das vorläufige Endergebnis der Walldorfer Bürgermeisterwahl: Demnach erlangte der Rechtsanwalt und Walldorfer FDP-Gemeinderat Matthias Renschler 44,14 Prozent der abgegebenen Stimmen, die Hochschullehrerin und Heidelberger CDU-Stadträtin Nicole Marmé 31,13 Prozent und Petra Wahl, Pharmazeutisch-Technische Assistentin und Walldorfer SPD-Stadträtin, 22,11 Prozent. Der Walldorfer Nedim Korkmaz kam auf 1,31 Prozent, das ehemalige AFD-Mitglied Ralph Bühler auf 0,82 Prozent und der Dauerkandidat Samuel Speitelsbach auf 0,08 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 54,64 Prozent.
Schon um 18.32 Uhr waren die ersten Wahlzettel im Wahlbezirk 2 (Walldorfer Osten) ausgezählt. Das Ergebnis verkündete Klaus Brecht, der stellvertretende Leiter des Gemeindewahlausschusses, nach einer Prüfung im Ratssaal: Demnach kam Matthias Renschler dort auf 41 Prozent, Nicole Marmé auf 34,85 Prozent und Petra Wahl auf 21,72 Prozent. In 11 von 13 Wahlbezirken lag Renschlers Ergebnis über 40 Prozent. Im Wahlbezirk 8 (Innenstadt und Walldorfer Süden) lag es "nur" bei 39,07 Prozent, im Briefwahlbezirk 5 dagegen bei 50 Prozent.
Gleichauf waren Renschler und Marmé nur im Süd-Osten der Astorstadt (Wahlbezirk 1): Beide erreichten dort 232 Stimmen (40,85 Prozent) – für Marmé gleichzeitig das beste Ergebnis, das sie in einem Wahlbezirk erreichte. Durch dieses Duell reichte es dort für SPD-Kandidatin Petra Wahl nur für 16,20 Prozent, ansonsten lagen ihre Ergebnisse stadtweit stabil über 20 Prozent, ihr bestes Ergebnis erreichte Wahl im Briefwahlbezirk 4 mit 25,34 Prozent.
"Damit hat kein Bewerber die notwendige Mehrheit erreicht", resümierte Otto Steinmann, als er das vorläufige Endergebnis verkündet hatte. Deshalb werden die Walldorfer in drei Wochen – am 11. Juli – erneut an die Wahlurnen gebeten. Bewerbungen für diese zweite Runde können bis Mittwochabend, 18 Uhr, im Rathaus abgegeben werden. Danach tagt der Gemeindewahlausschuss.
Bei der Neuwahl können auch neue Kandidaten antreten. Ob Petra Wahl ihren Hut noch einmal in den Ring werfen wird, ließ die 50-Jährige am Sonntagabend noch offen: "Jetzt muss ich schauen, wie es weitergeht, und die Situation mit meinem Unterstützerkreis neu bewerten", sagte Wahl gegenüber der RNZ. Der SPD-Kandidatin war die Enttäuschung über das Ergebnis anzumerken: "Ich hatte mir mehr erhofft", gab sie unumwunden zu. Sie sei trotzdem zufrieden und dankbar für die Unterstützung der Walldorfer.
Ganz anders sah es bei Matthias Renschler aus: "Ich freue mich riesig über das Ergebnis und danke meinen Wählern und meinen Unterstützern", sagte der 52-Jährige nach der Ergebnisverkündung. Er gehe nun sehr optimistisch in die Neuwahl in drei Wochen: "Das wird noch sehr viel Arbeit. Es ist zwar noch nichts entschieden, aber ich gehe davon aus, dass ich das schaffe", gab sich Renschler selbstbewusst.
Nicole Marmé dankte den Walldorfern für das Vertrauen: "Dafür, dass ich keine Walldorferin bin und der Wahlkampf unter Coronabedingungen stattfand, habe ich viele Stimmen erhalten", resümierte die 47-jährige Kandidatin aus Heidelberg. Auf dem Ergebnis könne man nun aufbauen: "Ich habe nach den sechs Wochen Wahlkampf noch einmal drei Wochen, in denen ich kämpfen kann – und die werde ich nutzen", sagte auch Marmé selbstbewusst. Nach eigenen Angaben hat die Kandidatin in den letzten Wochen 4000 der etwa 8000 Walldorfer Haushalte besucht, um sich persönlich vorzustellen.
Update: Sonntag, 20. Juni 2021, 22.37 Uhr
Renschler entscheidet ersten Wahlgang für sich
44,14 Prozent vor Nicole Marmé (31,13 Prozent) und Petra Wahl (22,11 Prozent) - Zweiter Wahlgang im Juli
Walldorf. (obit) 44 Prozent der Menschen in Walldorf wollen Matthias Renschler als neuen Bürgermeister: Der FDP-Gemeinderat führt nach der Auszählung aller 13 Wahlbezirke mit 44,14 Prozent vor Nicole Marmé (CDU), die auf 31,13 Prozent der Stimmen kommt. Bei Renschler machten insgesamt 2755 Wähler ein Kreuz auf dem Wahlzettel. Marmé kommt auf 1943 Prozent der Stimmen, Petra Wahl (SPD) erhielt 1380 Stimmen, was 22,11 Prozent entspricht.
Damit ist aber auch klar, dass es noch keinen endgültigen Sieger im Rennen um das Walldorfer Rathaus gibt, denn kein Kandidat konnte mehr als die Hälfte aller notwendigen Stimmen für sich beanspruchen. Nun muss im Juli wohl erneut gewählt werden.
Die drei weiteren Kandidaten, die sich für das Amt des Bürgermeisters beworben hatte, kamen nur auf wenige Stimmen: Nedim Korkmaz wurde von 82 Personen (1,31 Prozent) gewählt, Ralph Bühler erhielt 51 Stimmen (0,82 Prozent) und Samuel Speitelsbach kam auf fünf Stimmen (0,08 Prozent). Die Wahlbeteiligung liegt mit 54,64 Prozent etwas über der aus dem Jahr 2018, damals gingen 52,8 Prozent an die Wahlurne.
Update: Sonntag, 20. Juni 2021, 19.30 Uhr