Sinsheim: Wenn der Melder piepst, arbeitet nur noch der Lehrling
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Sinsheim. (cbe) Noch während die RNZ mit Thorsten von Hausen spricht, geht sein Feuerwehr-Melder los. "Wenn wir jetzt fertig sind, würde ich mich verabschieden", sagt er freundlich und ist weg. Dass er bei der Arbeit alles stehen und liegen lässt, kommt häufiger vor. Doch dann düst nicht nur er zum Gerätehaus, sondern er nimmt drei seiner vier Mitarbeiter aus dem Bereich Gartenbau gleich mit. Wenn der Melder piepse, arbeite nur noch der Lehrling, berichtet er mit einem Lächeln. Weil er mit gutem Beispiel vorangeht und seine Kollegen während der Arbeitszeit seit Jahren ganz selbstverständlich zum Einsatz lässt, wurde er nun als "ehrenamtsfreundlicher Arbeitgeber im Bevölkerungsschutz" ausgezeichnet.
Dass von Hausen der Feuerwehr nahe steht, ist nicht weiter verwunderlich, war er doch 15 Jahre Abteilungskommandant. Dass sein Betrieb diese Auszeichnung erhält und sich damit in guter Gesellschaft mit den Firmen Fischer und Gebhardt befindet, damit habe er trotzdem nie gerechnet. "Aber das ist super. Ich bin ganz begeistert", sagt er. Die Ehrungsveranstaltung in Achern habe ihm gefallen: "Da war von der großen Firma bis zum kleinen Handwerksbetrieb alles vertreten", berichtet er. Und es sei deutlich geworden, dass diese Auszeichnung eine große Wertigkeit hat. Und auch Oberbürgermeister Jörg Albrecht zeigt sich "zutiefst dankbar" und gratuliert "ganz herzlich zur wohlverdienten Auszeichnung".
Dass er seine Mitarbeiter zum Einsatz lässt, "ist für mich selbstverständlich". Einfacher mache das den Ablauf im Betrieb natürlich nicht. Denn nach stundenlangem Einsatz auf der Autobahn könne man nicht einfach zur Arbeit auf dem Friedhof zurückkehren. Gebe es dann viel zu tun, beispielsweise neulich kurz vor Allerheiligen, müsse man schon ein wenig kämpfen, damit alles fertig wird.
Doch die Feuerwehr sei darauf angewiesen, dass zu Zeiten, in denen die meisten Menschen arbeiten, auch Einsatzkräfte zur Verfügung stehen. "Hoffen wir, dass die Betriebe das weiter unterstützen", sagt von Hausen. "Wir brauchen das."