Melbourne: Hoffnung für Krebspatienten: Wissenschaftler können jetzt per Schall Stammzellen in Knochen verwandeln
Australische Forscher haben eine Technik entwickelt, mit der sich unter Zuhilfenahme von Schallwellen Knochen aus Stammzellen bilden lassen.
Stammzellen haben die Fähigkeit, sich in jede andere Art von Zelle zu verwandeln – eine Fähigkeit, die beispielsweise einige Tiere nutzen, um Gliedmaßen nachwachsen zu lassen. In der Medizin haben sie das Potenzial, um bei der Wiederherstellung von Teilen des menschlichen Körpers zu helfen, die durch Verletzungen oder Krankheiten geschädigt wurden.
Hierfür werden die Stammzellen manipuliert. Eine neue Studie beschreibt nun einen innovativen Weg dafür: Durch eine zehnminütige tägliche Stimulation mit hochfrequenten Schallwellen sollen sich Stammzellen in nur fünf Tagen in Knochenzellen umzuwandeln können.Gesundheitsvorsorge Männer die Checkliste 11.44
Hoffnung für Krebspatienten
Für die Zukunft erhoffen sich die Forscher, dass diese Technik – die mehrere Vorteile gegenüber den heute verwendeten Verfahren bietet – zum Nachwachsen von Knochen verwendet werden könnte, die durch Krebs oder andere Arten von Erkrankungen verloren gegangen sind.
"Die Schallwellen verkürzen die Behandlungszeit, die normalerweise erforderlich ist, um Stammzellen dazu zu bringen, sich in Knochenzellen umzuwandeln, um mehrere Tage", sagt Amy Gelmi, Forscherin am Royal Melbourne Institute of Technology in Australien (RMIT), wie das Portal "Sciencealert" zusammenfasst. "Außerdem benötigt diese Methode keine speziellen 'knocheninduzierenden' Medikamente und lässt sich sehr einfach auf die Stammzellen auftragen."
Der Ansatz baut auf jahrelangen versuchen auf, Materialien mit Schallwellen über Frequenzen von zehn Megahertz zu manipulieren, was sehr viel höhere Frequenzen sind, als sie Forscher zuvor in dieser Art von Experimenten verwendeten.
Günstig und einfach zu bedienen
Es wurde ein Mikrochip verwendet, um Stammzellen zu transformieren, die dafür in Silikonöl eingelegt wurden. Die Forscher haben gezeigt, dass es mit mehreren Arten von Stammzellen funktioniert. "Wir können die Schallwellen nutzen, um genau den richtigen Druck an den richtigen Stellen auf die Stammzellen auszuüben, um den Veränderungsprozess auszulösen", sagt Chemieingenieurin Leslie Yeo vom RMIT. "Unsere genutzte Gerätschaft ist günstig und einfach zu bedienen und könnte daher leicht für die gleichzeitige Behandlung einer großen Anzahl von Zellen skaliert werden", wird das Ergebnis der Studie im Wissenschaftsmagazin "Nano–Micro–Small" zusammengefasst.
"Unsere Studie ergab, dass dieser neue Ansatz ein starkes Potenzial für die Behandlung der Stammzellen hat, bevor wir sie entweder auf ein Implantat auftragen oder sie für die Gewebezüchtung direkt in den Körper injizieren", fasst Gelmi via Sciencealert die Ergebnisse zusammen.
Quellen: Sciencealert, "Nano–Micro–Small"