Adler Mannheim gegen Straubing Tigers: 3:1-Arbeitssieg mit Hännikäinen-Tor zum Einstand
Von Rainer Kundel
Mannheim. Die Straubing Tigers haben sich im Laufe der letzten Jahre zu einem "Angstgegner" der Mannheimer Adler entwickelt. Bei der vierten Verabredung dieser Hauptrunde gegen die Niederbayern blieben die Punkte mit dem 3:1 (2:0, 1:0, 0:1)-Arbeitssieg bei den Blau-Weiß-Roten. Der Unterschied gegen die ab der Spielmitte überlegenen Tigers, die auf vier Stammverteidiger verzichten mussten, lag allein in der Effektivität beim Verwerten der Torchancen.
Überraschend kam bereits der erst am Dienstag angekommene Neuzugang Markus Hännikäinen zum Einsatz. Notwendig geworden war die Soforthilfe des Finnen aufgrund der Verletzungen von Lean Bergmann und Matthias Plachta, über deren Ausfalldauer der Klub noch keine Stellung bezog. Der 28-Jährige rückte zu Wohlgemuth und Wolf in die erste Sturmreihe. Dass sich die Adler trotz Bedarf an einem am Anspielpunkt starken Center sich für einen Außenstürmer entschieden, hänge "mit dem Angebot auf dem Markt" zusammen, wie Manager Axel Alavaara im Gespräch mit der RNZ sagte. "Wir haben mit Markus einen gut ausgebildeten und kampfstarken Spieler bekommen, eine Mischung aus David Wolf und Tommi Huhtala".
Und einen gleich trifft. Zum 2:0 in der 12. Minute, als der Linksschütze den Schlagschuss von Denis Reul im Slot abfälschte. Zuvor hatte Mark Katic (3.) nach Zuspiel von Iskhakov die Führung für die Adler erzielt. Danach kam Straubing stark auf, Felix Brückmann war vor allem nach dem 3:0 von Nigel Dawes (29.) gut beschäftigt. Die Adler hatten zum Missfallen ihres Trainers sehr früh einen Gang zurückgeschaltet, was Pavel Gross in der 37. Minute zu einer Auszeit veranlasste.
Mit einem Plus an Torschüssen für die Gäste ging es ins Schlussdrittel, wo die kampfstarken Tigers nach dem Anschlusstreffer durch Brandt (46.) bei angezeigter Strafe die Adler bei nur noch wenigen Entlastungsangriffen vehement in die Defensive drängten und mehrfach weitere Treffer auf der Kelle hatten. Letztlich vereitelte ein aufmerksamer Felix Brückmann weiteren Flurschaden. Deshalb durfte Markus Hännikäinen nach einem gelungenen Einstand noch die übliche "Welle" mit der Fankurve zelebrieren.
Am Rande des Spiels wurde bekannt, dass Trainer Pavel Gross eine Anfrage des tschechischen Eishockey-Verbandes erreicht hat, der noch vor der WM im Mai sein Trainerteam neu besetzen will, wobei der 53-jährige die Rolle eines Co-Trainers übernehmen soll. Das sagte Petr Nedved, Manager der Nationalmannschaft, gegenüber der Zeitung "Sport". Gross, der vertraglich bis 2024 gebunden ist, soll dem Blatt zufolge die Kontaktaufnahme bestätigt haben. "Das ist eine große Ehre für mich. Ich bin schon lange von dort weg und habe deshalb einen Anruf überhaupt nicht erwartet. Es ist alles noch zu frisch, so dass mir die Worte fehlen", wird der Mannheimer Meistertrainer von 2019 zitiert. Gross wechselte 1990 von Sparta Prag nach Freiburg, wo er aufgrund seiner Vorfahren die deutsche Staatsbürgerschaft erhielt.
Adler Mannheim - Straubing Tigers 3:1 (2:0, 1:0, 0:1)
Tore: 1:0 Katic (3.), 2:0 Hännikäinen (12.), 3:0 Dawes (29.), 3:1 Brandt (46.)
Schiedsrichter: Iwert (Harsefeld), Rohatsch (Lindau)
Strafminuten: 4/6
Zuschauer: 4907