"Die Höhle der Löwen": Superfood-Pralinen machen Maschmeyer zu "Naschmeyer"
Eine Räucherbox, die Wespen vertreibt. Eine Hautcreme, die vor Handylicht schützt. Und Schuhe mit Nägeln, die den Rasen pflegen: Die Startup-Ideen in der siebten DHDL-Folge schwankten zwischen nützlich und Nonsense. Am besten kam eine Nascherei an, die auch noch gesund sein soll.
Wenn's in der "Höhle der Löwen" was zum Beißen gibt, wird in der Regel einträchtig gemampft. Emotionale Spitzen sind selten. Anders bei den Nice Tarts. "Die Sachen sind fantastisch", bejubelte Carsten Maschmeyer die süßen Superfood-Snacks. Ausgerechnet er, der Heikelste unter den Löwen, der wie niemand sonst mit eisiger Verachtung auf Essen rumkauen kann. "Wir lassen Sie nicht ohne Deal raus", versicherte "Naschmeyer" den Gründern. Da war sein Kollege Ralf Dümmel schon weiter – also: beim dritten Törtchen.
Die präsentierten Produkte
- Aivy: Die spielebasierte Karriere-App gibt den Nutzern Aufschluss über ihre Persönlichkeitsmerkmale, Stärken und Interessen und unterstützt gleichzeitig Unternehmen beim Talentscouting.
- Mijasi Beautyflash:Die Hautcreme filtert zu 62 Prozent das HEV-Licht digitaler Bildschirme und soll damit vor Digital Aging schützen.
- Nice Tarts: Die veganen Eispralinen wollen bewusste Ernährung mit Genuss verbinden. Sie bestehen aus einem Kokos-Mandelboden und sind mit einer Superfood-Creme aus Nüssen, Kakao, Obst und Chiasamen gefüllt.
- Nivilli: Die Arbeitsschuhe mit Nagelsohle sind konzipiert für das Nivellieren von Böden, können aber auch zur Belüftung von Grasflächen verwendet werden.
- VapoWesp: In der Räucherbox wird Kaffeesatz verbrannt, um Wespen zu vertreiben. Für einen angenehmeren Geruch sorgen Kräuter-, Früchte- und Blütenpulver.
Fynn Klienmann Interview 14.19Gesund und nicht rund
Genießen ohne schlechtes Gewissen. Das ist das Konsumversprechen von Nice Tarts. Gesünder als ein Apfel seien die zuckerfreien Pralinen, behauptete das zauberhafte Gründerpärchen, das augenscheinlich eine Art von Traumbeziehung führt. Alle waren schockverliebt. Ralf Dümmel sogar "geflasht". Für ihn, der "alles liebt, was man nicht essen soll", sei das Produkt "eine echte Alternative". Sprach er und feierte für den Deal eine Premiere: Noch nie hat der Multiinvestor in der "Höhle der Löwen" in Tiefkühlware investiert.
Digital Deals der Woche
"Gamification mit Erkenntnistools finde ich super": War ja klar, dass Carsten Maschmeyer auf das Tech-Startup Aivy ansprang. Das Männer-Quartett aus Informatikern und Psychologen will mit seiner App den Bewerbungsprozess verwissenschaftlichen. Nicht mehr oft zu positive Arbeitszeugnisse sollen den Ausschlag geben, sondern ein sozusagen positivistisches Stärkeprofil. Nils Glagau war skeptisch ("Ich weiß nicht, wie langlebig das Ganze ist"), Maschmeyer überzeugt ("Ihr seid eine nette Boygroup"). Zusammen mit Dagmar Wöhrl stielte er das Geschäft ein.
Mit den Schattenseiten der Digitalisierung beschäftigt sich die Kosmetikserie Mijasi Beautyflash. Genauer gesagt: mit ihren Lichtseiten. "Der intensive bläuliche Schein von Screens schwächt die Haut und kann zu frühzeitiger Alterung führen", referierte die Erfinderin, eine ehemalige Kommissarin, und stützte sich dabei auf eine nicht mehr ganz so taufrische Studie von 2017. "Das Produkt haut mich nicht um", sagte Nils Glagau erst – entschied sich dann aber um: "Wir werden einen schönen Schutz aufbauen." Studie Beliebteste Marken 1830
Der bestechendste Abgang
Bald ist wieder Wespenzeit. Ächz. Dass die hypernervösen Plagegeister Panik vor glimmendem Kaffeesatz haben, ist eine altbekannte Weisheit. Die Gründerinnen von VapoWesp (der stern hat das Produkt getestet) machen auch nichts anderes: Sie fackeln Kaffee ab und geben noch ein bisschen Duftpulver dazu, damit es nicht so stinkt. Trotzdem flogen die Löwen auf die zwei Schwäbinnen – Mutter und Tochter – und ihr Räucherset. Allen voran Georg Kofler, der auf seine trampelige Art als erster ein Angebot abgab. Als klar wurde, dass er nicht der Wunschinvestor war, verdüsterte sich seine Laune. Und als Nico Rosberg den Frauen im Tunnel ein "Beratungsgespräch" anbot, platzte Kofler der Kragen. "Ihr könnt mir erstmal alle den Buckel runterrutschen", schimpfte er und verließ das Studio. Der Deal ging an das Duo Williams und Dümmel.
Applaus und raus
Nagelschuhe? Klingt nach BDSM. Für Fliesenleger sind die stacheligen Clogs aber Standard. Und für die Löwen? Ein Ding mit Sexyness-Faktor null. Da half auch das engagierte Auftreten von Willi, Gründer von Nivilli, nichts. Der 39-Jährige übergoss den Studioboden mit Nivelliermasse, damit die Investoren die Nagelprobe machen konnten. Und verkaufte seine Fakir-Flossen als Gartentreter, mit denen man auch den Rasen belüften kann. Da erwachte auch Großgrundbesitzer Carsten Maschmeyer kurz aus seinem Minutenschlaf. "Wenn einer damit über ein 800-Quadratmeter-Grundstück geht", wendete er ein, "ist der eine Weile unterwegs." Das alte DHDL-Credo war zurück: Immer groß denken.
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