US-Präsident in Saudi-Arabien: Biden: Khashoggi-Mord angesprochen – doch Kronprinz weist jede Verantwortung zurück
Es habe "an der Spitze" der Gesprächsthemen gestanden: US-Präsident Joe Biden hat eigenen Angaben zufolge den Mord an Regierungskritiker Khashoggi bei Kronprinz Mohammed bin Salman angesprochen.
US-Präsident Joe Biden hat eigenen Angaben zufolge den Mord am saudischen Regierungskritiker Jamal Khashoggi bei Kronprinz Mohammed bin Salman angesprochen – dieser habe jedoch jede Verantwortung zurückgewiesen.
"Er sagte im Grunde, dass er nicht persönlich dafür verantwortlich sei. Ich deutete an, dass ich glaube, er ist es", sagte Biden am Freitag bei einem Besuch in Saudi-Arabien. Er habe das Thema direkt zu Beginn des Treffens mit der saudischen Führung "glasklar" angesprochen. "Ich bereue nichts, was ich gesagt habe. Was mit Khashoggi passiert ist, war empörend", so Biden.
STERN PAID Joe Bidens Besuch im Nahen Osten 15.45
Joe Biden muss Reise seit Wochen gegen Kritik verteidigen
Darüber hinaus habe er dem Thronfolger deutlich gemacht, dass eine erneute Tat wie der Mord an dem Journalisten Khashoggi eine "Antwort" der Vereinigten Staaten zur Folge hätte, so der US-Präsident. Der Mord an Khashoggi habe "an der Spitze" der Gesprächsthemen gestanden, teilte der US-Präsident mit.
Der in den USA lebende Journalist Khashoggi war 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Killerkommando auf brutale Weise getötet worden. US-Geheimdienste sehen den Kronprinzen – auch bekannt unter seinem Kürzel "MBS" – in der direkten Verantwortung. Dieser hat bestritten, die Tötung angeordnet zu haben. Biden muss seine Reise und das Treffen mit dem Kronprinzen seit Wochen gegen Kritik verteidigen. Der US-Präsident kam am Freitag aus Israel nach Saudi-Arabien.
Khashoggis Verlobte Hatice Cengiz verbreitete auf Twitter ein Bild an die Adresse des US-Präsidenten von der Begrüßung Bidens durch den Kronprinzen Mohammed bin Salman mit dem Text: "Das Blut von MBS' nächsten Opfern klebt an Ihren Händen." Dazu sagte Biden: "Es tut mir leid, dass sie sich so fühlt".