Ex-US-Präsident: Donald Trump bekommt Facebook- und Instagram-Zugang zurück – lässt sie aber links liegen
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump könnte wieder aus allen Rohren feuern – denn nach rund zwei Jahren schaltete sowohl Facebook als auch Instagram seine Fanseiten wieder frei. Trump aber bleibt zunächst stumm.
Nach dem Sturm auf das Kapitol holte man den ehemaligen US-Präsidenten von sämtlichen Social-Media-Bühnen. Trump verlor nicht nur seinen heißgeliebten Twitter-Zugang, sondern auch seine Auftritte bei Facebook und Instagram. Insgesamt erreichte er damit ein Publikum von rund 145 Millionen Kontakten, wobei unklar ist, wie groß die Schnittmenge seiner Anhänger auf den verschiedenen Plattformen ist. Theoretisch hätte Trump also jetzt Grund zur Freude. Denn nachdem er bereits im November sein Twitter-Konto zurückbekam, schaltete der Facebook- und Instagram-Mutterkonzern Meta auch seine anderen Profile wieder frei.
Trump ist frei, will aber nicht
Doch vermutlich entgegen der Erwartungen der Betreiber hält Trump an seiner bisherigen Strategie fest – und meldet sich in den sozialen Netzwerken nicht zu Wort. Auf allen Plattformen stammen die letzten Einträge aus Januar 2021, die einzige Aktivität beschränkt sich auf Willkommensgrüße seiner Fans, die sich unbeantwortet versenden.
Für Trump zählt damit offenbar weiterhin nur ein soziales Netzwerk – sein eigenes. "Truth Social" ist seit Februar 2022 online, erzielt aber bei weitem nicht die Reichweiten, die Trump bei Twitter, Facebook und Instagram hat. Das liegt auch daran, dass das Netzwerk derzeit für neue Anmeldungen gesperrt ist und die Einträge der Mitglieder ohne Login nicht lesbar sind.
Schon bei seiner Entsperrung durch Elon Musk erklärte der ehemalige US-Präsident, dass es ihm auf seiner eigenen Plattform besser gefalle und er daher wohl auf seine Rückkehr verzichtet. Trump sagte damals: "Ich mag Elon, aber ich bleibe bei Truth. Ich denke nicht, dass Twitter ohne mich erfolgreich sein kann."
Ex-Präsident steht unter Beobachtung
Anders als es bei Twitter der Fall war, hatte Meta die Freischaltung von Trumps Zugängen mit relativ großem Vorlauf angekündigt. Schon am 25. Januar hieß es, man werde Trump "in den kommenden Wochen" wieder freischalten. Allerdings "mit neuen Regeln zur Vermeidung von Wiederholungstaten."
Nick Clegg, Leiter der Unternehmenskommunikation von Meta, schrieb: "Sollte Herr Trump weitere verletzende Inhalte einstellen, werden diese entfernt und er wird je nach Schwere des Verstoßes für einen Monat bis zwei Jahre gesperrt." Er bezieht sich damit auf den ursprünglichen Grund für die Sperren vor mehr als zwei Jahren. Twitter, Facebook und Instagram warfen ihm damals vor, seine Anhänger durch die Verbreitung der Behauptung, bei der Wahl sei betrogen worden, angestachelt zu haben – und damit den Grundstein für den Sturm auf das Kapitol gelegt zu haben.