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Март
2023

Serie | Klimawandel-Sci-Fi „Extrapolations“: Die unschöne Welt von morgen

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Der Klimawandel ist im Film bisher erstaunlich wenig Thema. Die Serie „Extrapolations“ (Apple TV) rechnet deshalb nun die ökologischen Probleme von heute für die Zukunft hoch. Mit dabei: Halb Hollywood
Klimawandel-Sci-Fi „Extrapolations“: Die unschöne Welt von morgen

Die „Awards Season“, die Zeit der Filmpreisverleihungen vor dem krönenden Abschluss mit der Oscar-Nacht vom 12. auf den 13. März, ist zunehmend eine Zeit der Kontroversen. Im Vordergrund stehen dabei immer wieder die Fragen der Repräsentation: Wer ist in den nominierten und prämierten Filmen zu sehen, wer erzählt da, und welche Geschichten werden thematisiert? So berechtigt die Kritik an Rassismus und mangelnder Gleichberechtigung der Geschlechter ist, fehlt ein anderes unsere gesellschaftspolitischen Debatten sehr bestimmendes Thema dabei doch fast komplett: der Klimawandel. Abgesehen vom dokumentarischen Kurzfilm Haulout und der britisch-indischen Doku All That Breathes bietet nur noch der Netflix-Animationsfilm The Sea Beast eine kritische Ökoerzählung. In fiktionalen Werken spielt das Klima so gut wie keine Rolle.

Das Thema wird im Filmbereich, vor allem von Hollywood, sträflich vernachlässigt. Zwar ließ Roland Emmerich schon vor knapp 20 Jahren in The Day After Tomorrow die Welt einfrieren, den klimakritischen Diskurs hat dieses Spektakel aber nicht befördert. Sonst ist die Klimadystopie meist eher Hintergrundrauschen in der Science-Fiction, sei es in Christopher Nolans Weltraumepos Interstellar (2014) oder in Blade Runner 2049 (2017). Eine Ausnahme dürfte George Clooneys 100 Millionen Dollar teurer „Autorenfilm“ The Midnight Sky sein. Explizite Klima-Science-Fiction wie die Netflix-Produktion Io (2019) oder das Biopunk-Märchen Vesper Chronicles (2022) sind selten und finden sich eher im Low-Budget- oder Independent-Bereich.

Halb Hollywood ist dabei

Nun tritt Apple TV+ mit der achtteiligen Anthologie-Serie Extrapolations an, um das Thema Klimawandel auch als aufwendig produzierte und starbesetzte filmische Erzählung umzusetzen. Regie führt Scott Z. Burns, Skriptschreiber unter anderem von Contagion und Bourne Ultimatum. Eine Folge stammt sogar aus der Feder des Schriftstellers Dave Eggers.

Gefühlt gibt sich hier halb Hollywood die Klinke in die Hand: Meryl Streep liest als Oma Bücher vor, Heather Graham spielt die Gattin eines russischen Oligarchen. Sienna Miller schwimmt mit Walen durchs Meer. Tobey McGuire ist als erfolgreicher Kleinunternehmer in Sachen Ökotechnologie zu sehen. Gemma Chan kämpft als alleinerziehende Mutter in einem dauerverregneten London um Liebe. Edward Norton versucht, einen terroristischen Geo-Engineering-Anschlag zu verhindern. David Schwimmer geht als Immobilienspekulant in einem langsam absaufenden Miami regelrecht über Leichen. Keri Russell wäscht als CEO die schmutzige Wäsche für den in Den Haag wegen Ökozids vor Gericht stehenden Tycoon Nicholas Bilton, gespielt von Kit Harington. Und Forest Whitaker will sich erst mal digital uploaden lassen, um in einem Server vor sich hin zu schlummern und irgendwann wieder in einen Körper geladen zu werden, sollte die von giftigen Nebelschwaden überzogene, unter Dauerhitze leidende und immer weiter dem Klimakollaps entgegensteuernde Erde überraschenderweise doch wieder repariert werden können.

Extrapolations erzählt acht voneinander unabhängige, aber motivisch eng miteinander verknüpfte Episoden, die in der Zukunft zwischen 2036 und 2070 angesiedelt sind. Schauplätze sind unter anderem London, Washington, Mumbai, Tel Aviv, Miami und San Francisco. Wie bei den titelgebenden Extrapolationen – also quasi Hochrechnungen – üblich, werden verschiedene Aspekte einer durch Klimaerwärmung veränderten Erde jenseits der vielbeschworenen Kipp-Punkte durchdekliniert.

So handelt Extrapolations vom massenhaften Artensterben oder davon, wie starke Hitze in Indien es mit sich bringt, dass Menschen nicht mehr als ein paar Minuten im Freien sein können, ohne einen Hitzschlag zu erleiden. Es geht um Überschwemmungen, die ganze Metropolen absaufen und Millionen Menschen obdachlos oder zu Flüchtenden werden lassen. Und auch um die eher hilflosen technologischen Versuche, den Planeten abzukühlen. Außerdem tauchen neue chronische Krankheiten auf, die der Klimawandel mit sich bringt, etwa das „Sommerherz“ inklusive frühzeitiger Demenz.

Dabei geht die Welt aber nicht einfach in einem apokalyptischen Chaos unter, wie das sonst in Dystopien gern entworfen wird. Es geht in Extrapolations um die Frage, wie mit diesen zahlreichen lebensbedrohlichen und das kulturelle, soziale, aber auch das Arbeitsleben umkrempelnden Schäden gelebt werden kann. Welche Einschränkungen bringt das mit sich? Wie viele Todesopfer fordert diese Entwicklung global und natürlich, wie könnte es anders sein, vor allem unter den Ärmsten?

Noch mehr Milliardäre

Ein Großteil der Handlung ist im reichen globalen Norden angesiedelt und auf den bürgerlichen Mittelstand fokussiert. Die Anzahl der Milliardäre nimmt in dieser dystopischen Zukunft zu. Der Kapitalismus blüht weiterhin unter diesen Bedingungen des Mangels und der immer radikaler werdenden ungleichen Verteilung. Ab einem bestimmten Punkt wird der CO₂-Fußabdruck sogar zur Währung.

Aber auch die Digitalisierung entwickelt sich rasant fort, der Krebs, heißt es einmal, ist besiegt, Menschen besiedeln den Mars, es gibt viele Erfindungen der Lebensmittelindustrie, um trotzdem Nahrung zu produzieren, und der mangelnde Sauerstoff kann per Nanospray-Partikel in die Nase gepackt werden. Extrapolations lebt vor allem auch von dem mitunter sehr geschickt inszenierten sciencefictionalen World-Building.

Aber unterm Strich ist diese Welt im zweiten Drittel des 21. Jahrhunderts der blanke Horror. Damit leistet diese Serie genau jenen um Realismus bemühten Blick in eine Zukunft, die nicht auf die Heilserwartung technologischen Wandels als Lösung der Klimakrise hofft, wenngleich das etwas zu hoffnungsvoll daherkommende Ende fragwürdig und hollywoodesk ist.

Eingebetteter Medieninhalt

In Extrapolations existiert kein im Weltraum befindliches Außen, wie in Interstellar oder The Midnight Sky, wohin die Menschheit fliehen könnte. Trotz Raumfahrt zum Mars bleibt den Milliarden Menschen einzig die Erde als Lebensraum. Und das bedeutet eben auch: Vor dem Klimawandel gibt es schlicht kein Entkommen.

Die Serie führt dabei auch immer wieder die moralischen Debatten vor, die geführt werden, sei es im Oval Office, bei der abendlichen Dinnerparty oder auf dem Walbeobachtungsposten vor der kolumbianischen Küste. Wer ist verantwortlich für diese Entwicklung? Was können Einzelne tun? Können sie überhaupt etwas tun? Gibt es ein ethisch richtiges Leben in dieser falschen, aus den Fugen geratenen Welt? Eine Antwort gibt die Serie natürlich nicht. Vielmehr zeigt sie, dass selbst angesichts einer sich rasant verschlimmernden Klimakrise, die den Alltag unzähliger Menschen brutal verändert, die allermeisten das weiterhin als eine Art unabwendbare Naturkatastrophe verstehen und behandeln.

Nicht jede der acht Folgen überzeugt. Während die weitere Entwicklung der Digitalisierung sehr spannend in Szene gesetzt wird, wirkt in Sachen Gender einiges Mitte des 21. Jahrhunderts so altbacken, als hätten die Autoren schlicht vergessen, sich darüber auch noch den Kopf zu zerbrechen. Es gibt aber auch einige wirkliche Highlights: etwa die gegen die Immobilieninteressen ihres Vaters kämpfende Jugendliche Alana (Neska Rose) oder die nächtelange Fahrt Gauravs (Adarsh Gourav) durch ein polizeistaatliches Indien, um die aus dem Laboratorium eines Konzerns gestohlenen widerstandsfähigen Samen zu transportieren. Das Klimakrisen-Narrativ erzeugt seine ganz eigenen widerständigen Identifikationsfiguren.

In nächster Zukunft dürfte es noch mehr Filme und Serien geben, die sich mit dem Klimawandel beschäftigen. HBO verfilmt gerade Nnedi Okorafors afrofuturistischen Roman Wer fürchtet den Tod über einen vom Klimawandel gezeichneten Sudan mit Game-of-Thrones-Macher George R. R. Martin als ausführendem Produzenten. Der große Aufreger dürfte im Lauf des Jahres noch der ebenfalls aus den USA kommende Independent-Film How to Blow Up a Pipeline sein (bisher ohne Startdatum), der das gleichnamige linksradikale Klima-Manifest als eine Art Ökothriller umsetzt und eine Gruppe militanter Klima-Aktivist:innen in Texas zeigt, die einen Anschlag verüben. Klimawandel, Klimakrise und Klima-Aktivismus scheinen also doch langsam im Film anzukommen.

Extrapolations Scott Z. Burns USA 2023, 8 Folgen, AppleTV+

Lesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe des Freitag.





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