"Goodbye Deutschland"-Star Jürgen Albers drohen 14 Jahre Haft
Auf Mallorca wollte er seinen Traum vom Auswandern verwirklichen, nun könnte Jürgen Albers ein Leben hinter Gittern drohen. Der TV-Star steht vor Gericht.Vor zehn Jahren wanderte Jürgen Albers mit seiner Familie nach Mallorca aus. Begleitet von TV-Kameras der Vox-Show "Goodbye Deutschland" wollte er ein neues Leben beginnen und die Diskothek "Das Karussell" in Cala Millor wiederbeleben. Doch obwohl er keine Kosten und Mühen für das Projekt scheute, platzte sein Traum. Die Disco musste schließen, seine Ehe ging in die Brüche.Jürgen Albers kehrte nach Deutschland zurück, baute sich mit einem Ingenieurbüro für Kfz-Technik eine neue Existenz auf. Doch hinter der gutbürgerlichen Fassade soll der Unternehmer, der sich gerne mit Promis wie Bert Wollersheim oder Danni Büchner zeigte, kriminelle Geschäfte im ganz großen Stil abgewickelt haben.Handel mit 1,4 Tonnen KokainIm November 2021 wurde der TV-Auswanderer nach einer Razzia in seinem Haus festgenommen, sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Jürgen Albers wird der Schmuggel von 1,4 Tonnen Kokain, die in Luxusautos durch halb Europa transportiert worden sein sollen, vorgeworfen. Die Anklage lautet bandenmäßiges unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge. Die Staatsanwaltschaft hat eine Freiheitsstrafe von 14 Jahren für den Ex-Reality-Darsteller beantragt.Der Prozess hatte Ende August 2022 begonnenen, wegen der angegriffenen Gesundheit des 62-Jährigen war das Verfahren gegen vier Mitangeklagte abgetrennt worden. Die beiden Männer und zwei Frauen wurden vor mehreren Monaten zu Freiheitsstrafen zwischen zwei Jahren auf Bewährung und acht Jahren verurteilt. Die Verhandlung gegen Jürgen Albers geht am Montag, 24. April, weiter.Jürgen Albers im Rollstuhl beim ProzessDer an Diabetes leidende, herzkranke Angeklagte wurde auch am Donnerstag im Rollstuhl in den Gerichtssaal geschoben. Er trug einen dunklen Anzug, weißes Hemd und weiße Sportschuhe. Er blieb an der Anklagebank im Rollstuhl sitzen. Von Beginn an war die schlechte Gesundheit des Mannes ein Thema im Prozess und ein Grund für verkürzte Verhandlungstage.Zu Beginn des Verfahrens hatte sein Anwalt erklärt, Albers bestreite die in der Anklageschrift erhobenen Vorwürfe. Er sei aber zur Kooperation mit dem Gericht bereit. Die Staatsanwaltschaft ging in ihrem Plädoyer von 65 Fällen von Drogenschmuggel aus und beantragte auch die Einziehung von mehr als 300.000 Euro. Für den Beschuldigten gilt bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens die Unschuldsvermutung.