Vor 90. Geburtstag: "Outing" nach 43 Jahren: Herzog Franz von Bayern zeigt sich erstmals mit seinem Partner
Kurz vor seinem 90. Geburtstag zeigt sich Herzog Franz von Bayern öffentlich mit seinem Partner – und bekennt sich dadurch zu seiner Homosexualität.
Die Monarchie ist in Bayern bereits seit 1918 abgeschafft, doch gäbe es sie noch, säße er heute auf dem Thron: Herzog Franz von Bayern, aus der Familie der Wittelsbacher. In dieser Woche stellte er in der großen Aula der Ludwig-Maximilians-Universität in München seine Memoiren vor und beendete den Abend wohl emotionaler als erwartet. Gegen Ende der Veranstaltung bat er erstmals seinen Lebensgefährten Thomas Greinwald zu ihm auf die Bühne und outete sich damit offiziell als homosexuell.
Dass Herzog Franz schwul ist, war für viele keine Neuigkeit und auch, dass er eine langjährige Beziehung führt war eine Art offenes Geheimnis. Bisher hatte das Paar sich jedoch nicht öffentlich gezeigt. Im Umkreis der Familie galt sein Partner, der Alternativmediziner und Jurist ist, stets als Freund und Vertrauter des Herzogs. Nun müssen die beiden endlich nicht mehr "Theater spielen", heißt es.Royal News 15.51
Kurz vor seinem 90. Geburtstag
43 Jahre sind die beiden inzwischen ein Paar. In seinen Memoiren schreibt Franz über die Angst davor, geoutet zu werden und darüber, wie viel sein Partner Greinwald durch das lange Geheimhalten der Beziehung mitmachen musste. Auch wenn die Geheimhaltung und das Versteckspiel jetzt vorbei sind, ist allerdings nicht davon auszugehen, dass das Paar nun das große Rampenlicht suchen wird. Der 89-jährige, der noch dieses Jahr seinen Neunzigsten Geburtstag feiern wird, war noch nie für große Auftritte bekannt, sondern gilt als eher zurückhaltend. Erst vor kurzem äußerte er gegenüber den Medien, dass er nicht unglücklich darüber sei, nicht regieren zu müssen. Er würde sich nur der Pflicht beugen, wenn die Not so groß wäre, dass das Volk nach ihm riefe, ließ er verlauten.STERN PAID 46_22 Sex im Alter Sag niemals Nie 19.00
Nach der Abschaffung des Adels hatte die Familie Wittelsbacher vereinbaren können, dass sie ihren Wohnsitz behalten durfte. Unter dem Nationalsozialismus wurde die Familie verfolgt und musste ins Exil fliehen. Sie kamen in mehrere Konzentrationslager und auch Herzog Franz erlebte die Lager als kleiner Junge. Noch immer erinnere er sich an riesige Stapel an Leichen. Später studierte er Betriebswirtschaft und wurde zum Kaufmann ausgebildet. Neben seinen royalen Pflichten widmet er sich vorallem der Kunst. In der Familie sei er dafür als "schräger Vogel" betitelt worden, in der Münchner Kunstszene allerdings ist Franz hoch geschätzt.
Quellen: Tagesspiegel, T-Online