Zeesenboot: Betagter Segler erhält nach Restaurierung auch Ausstellung
Das fast hundertjährige Exemplar eines traditionellen Zeesenbootes ist nach einer aufwendigen Verjüngung wieder auf dem Wasser -und hat nun auch eine eigene Ausstellung.
Nach aufwendiger Restaurierung zeugt in Vorpommern ein fast hundertjähriges Segelboot wieder auf dem Wasser von der Tradition der Zeesenboote. Am Montag eröffnete im Naturhafen Krummin (Vorpommern-Greifswald) nun auch eine Freiluft-Ausstellung, die sich der Verjüngungskur der "Romantik" widmet.
Die Tradition der Zeesenboote oder auf Plattdeutsch Zeesboote in Mecklenburg-Vorpommern gehört seit 2018 zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Mit ihrem geringen Tiefgang nutzten Fischer die wendigen Holzboote in Küstennähe. Sie verdanken ihrem Namen der Zeese, dem Fangnetz, einem seitlich gezogenen Schleppnetz. Charakteristisch sind auch ihre rötlich braunen Segel. Die Farbe der Baumwollsegel entstand durch das Imprägnieren mit Ockerfarbe, Holzteer, Lebertran, Gerblauge aus Eichenrinde und Rindertalg. Heutzutage widmen sich beispielsweise Regatten im Nordosten den Booten.
Die Ausstellung zeigt auf elf Schautafeln die Geschichte der Zeesenboote und die einzelnen Etappen der Restaurierung der "Romantik", die 1929 gebaut wurde. Nach der Restaurierung sei sie seit vergangenem Jahr wieder auf dem Wasser unterwegs, sagte Karina Schulz von der Usedom Tourismus GmbH. Der Ausstellung zufolge war ihr Eigner, der das Boot bis 1974 hatte, der letzte Zeesbootfischer Vorpommerns. Die aktuelle Skipperin veranstaltet mit dem Boot Ausflüge für Interessierte. Die Restaurierung des Zweimasters erforderte den Angaben zufolge spezielles traditionelles Handwerk. Fünf Eichenstämme seien verarbeitet worden.
UNESCO zu Zeesbooten