Kopfballungeheuer Joselu: Wie Real Madrids Spiel eine neue Komponente bekommt
Mit seinen drei Treffern aus sieben Spieltagen spielt sich Joselu in den Fokus der Fans und Medien und das obwohl er eigentlich nur als Back-Up von Karim Benzema eingeplant war. Mit seiner Kopfballstärke und Spielweise gibt er dem Spiel von Real Madrid eine Qualität, die es seit einigen Jahren nicht mehr gab.
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Mit Karim Benzema verlor Real Madrid im Sommer nicht nur den Kapitän, sondern auch den besten Torjäger des Teams. Da die Verantwortlichen im Angriff nicht nachlegten und in der Personalie Kylian Mbappé ihre Füße stillhielten, stellte sich schnell die Frage: Wer soll für die Tore bei den Königlichen sorgen? Der Plan der Blancos war es, das Toreschießen auf mehrere Schultern zu verteilen: Rodrygo Goes und Vinícius Júnior sollen (noch) größere Rollen einnehmen und ihre Statistiken aufbessern, zudem wird auch von Neuzugang Jude Bellingham erwartet, dass er in seiner offensiveren Rolle Tore erzielt. Nach sieben Spieltagen ist einzig der Plan mit dem Engländer aufgegangen, der mit seinen fünf Treffern der treffsicherste Madrilene ist. Die beiden Brasilianer haben in dieser Saison in ihren etwas zentraleren Positionen noch nicht zu besten Leistungen und zu mehr Torgefährlichkeit gefunden. Während Rodrygo seit dem 1. Spieltag gegen den Athletic Club auf einen Treffer wartet und über 20 Abschlüsse vergeblich absetzte, verletzte sich Vinícius am 3. Spieltag und feierte gegen Las Palmas sein Comeback. Auch der 23-jährige Brasilianer steht wie sein Landsmann erst bei einem Treffer.
Vom Back-Up-Stürmer zum Torgarant
Der zweitbeste Torjäger im Kader von Carlo Ancelotti ist mit Joselu ein Spanier, der eigentlich als Back-Up von Karim Benzema eingeplant war, aber in der laufenden Saison der Spieler ist, der in der Offensive am meisten Gefahr ausstrahlt. Der 33-jährige Spanier kam mit der Empfehlung von 16 Toren aus 34 LaLiga Partien für Absteiger Espanyol nach Madrid. In den letzten vier Saisons erzielte Joselu insgesamt 52 LaLiga-Treffer und zählte stets zu den besten Torjägern Spaniens und das, obwohl er mit Deportivo Aláves oder Espanyol für Teams spielte, die gegen den Abstieg kämpften. Zwar ist Joselu nicht der mitspielende Neuner wie es Benzema war und aufgrund seines fortgeschrittenen Alters nicht die Zukunft auf der Mittelsturmposition, jedoch gibt der sechsfache Nationalspieler Spaniens der Mannschaft eine Qualität, die es schon lange nicht mehr bei Real Madrid im Kader gab.
Real hat mit Joselu endlich einen reinen Mittelstürmer
Anders als der ehemalige Kapitän Real Madrids und Ballon-d’Or-Gewinner Benzema verfügt José Luis Sanmartín Mato über die Fähigkeiten eines reinen Mittelstürmers aus vergangener Zeit. Der Spanier hält sich am liebsten im Strafraum auf und versucht sich in Abschlussposition zu bringen. Das verdeutlichen auch die Zahlen aus den ersten sieben Spieltagen. S gab der Neuzugang mit der Nummer 14 insgesamt 18 Torabschlüsse in seinen 345 Spielminuten ab und erzielte dabei drei Treffer. Jeder sechste Abschluss ist drin, alle 115 Minuten klingelt es, wobei er zusätzlich auch noch auf eine Torvorlage kommt. Mit 2,6 Abschlüssen pro Partie gehört er zudem zu den Top-10 in LaLiga, welche angeführt wird von Rodrygo (4,0).
Diese Qualitäten seines Sturmtanks lobte Ancelotti nach dem Spiel gegen Real Sociedad: „Was er beiträgt, ist eine Garantie im Sturm. Er spielt sehr gut mit dem Rücken zum Tor und auch andersherum. Er ist sehr gefährlich im gegnerischen Strafraum und hat eine fantastische Kopfballqualität. Für uns ist er eine Garantie, wir wissen genau, was er in solchen Spielen für uns leisten kann.“
Gegen Las Palmas hatte der 1,91 Meter große Mittelstürmer sieben Abschlüsse, sechs davon per Fuß, seinen Treffer erzielte er jedoch mit dem Kopf. Mit seinem starken Kopfballspiel gibt der in Stuttgart geborene Angreifer dem Spiel der Königlichen eine zusätzliche Komponente, die es seit dem Abgang von Cristiano Ronaldo so nicht mehr gab. Mit seiner Größe stellt Joselu für jede Abwehrreihe eine Gefahr in der Luft dar. Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Mit neun Kopfballtoren seit seiner Rückkehr in LaLiga 2019, ist Joselu zudem einer der Spieler mit den meisten Kopfballtoren in den letzten vier Jahren im spanischen Oberhaus. Für die Blancos erzielte er bereits zwei Treffer per Kopf nach sieben Spieltagen. Des weiteren ist er auch vom Elfmeterpunkt ein sicherer Kandidat und konnte in vier Saisons bei Aláves und Espanyol 14 Treffer per Elfmeter erzielen.
Eher Joker: Vinícius und Rodrygo bleiben gesetzt
Für den weiteren Saisonverlauf ist nicht davon auszugehen, dass Joselu die Rolle des Stammspielers einnimmt, dafür ist das Vertrauen und auch die Qualität von Vinícius und Rodrygo zu groß, jedoch wird der Spanier eine entscheidende Rolle einnehmen. Mit seinen im Kader einzigartigen Qualitäten wird der Sturmtank vor allem in engen Spielen im Strafraum eine Waffe sein und auch aufgrund seines Traums bei Real Madrid zu spielen vor Motivation strotzen. Der 33-Jährige will sich zudem mit guten Leistungen einen festen Verbleib bei den Königlichen sichern, denn aktuell ist der spanische Nationalspieler von Absteiger Espanyol nur ausgeliehen. Und auch wenn im kommenden Sommer ein neuer Top-Stürmer, wie Kylian Mbappé oder Erling Haaland im Bernabéu aufschlagen sollten, kann Joselu dem Spiel von Real Madrid mit seinen Qualitäten seinen Stempel aufdrücken. Denn mit der Rolle als Back-Up hat er keine Probleme, aber auch nicht als Stammspieler.
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