Hochwasserlage: Schwesig beruhigt: "Hochwasser ist unter Kontrolle"
Mecklenburg-Vorpommern ist beim aktuellen Hochwasser bislang glimpflich davongekommen. Die Lage sei unter Kontrolle, betonte Ministerpräsidentin Schwesig nach einem Besuch des Elbe-Städtchens Boizenburg.
Die Hochwassergefahr in den Elbregionen Mecklenburg-Vorpommerns ist bis auf Weiteres gebannt. Für die Menschen besteht keine Gefahr. "Das Hochwasser ist unter Kontrolle", konstatierte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstag nach einem Besuch in Boizenburg.
Der Nordosten sei glücklicherweise weniger von den anhaltenden Regenfällen betroffen als etwa Niedersachsen. Zudem machten sich die Millionen-Investitionen in den Hochwasserschutz bezahlt. Fachleute würden die Deiche und Sperranlagen regelmäßig überwachen. "Die Bürgerinnen und Bürger hier können ruhig schlafen. Sie sind froh zu sehen, dass sich Menschen vor Ort kümmern", sagte Schwesig unter Bezugnahme auf ein Gespräch mit dem Leiter der örtlichen Feuerwehr.
Den Einsatzkräften von Feuerwehr und THW sprach sie ihren Dank aus. Doch ihre Gedanken gingen bei dem Besuch auch ins benachbarte Niedersachsen, das weit stärker mit Überschwemmungen zu kämpfen habe und dabei auch Unterstützung aus Mecklenburg-Vorpommern erhalte. "Wir stehen in engem Austausch und in solchen Notlagen solidarisch zusammen", betonte die Schweriner Regierungschefin.
Nach Angaben von Umweltminister Till Backhaus (SPD), der Schwesig bei ihrem Besuch begleitete, erreichte der Wasserstand am Pegel Boizenburg am Donnerstag mit 5,58 Meter seinen Höchststand und nimmt bereits wieder ab. Seit Überschreiten der 5-Meter-Marke gilt Alarmstufe 1. Erst ab 5,80 Meter und Alarmstufe 2 ist von Überflutungen die Rede. Beim Hochwasser 2013 waren in Boizenburg 7,13 Meter registriert worden.
Seither seien die Deiche an der Elbe um einen Meter aufgestockt und das Meldesystem zum Hochwasserverlauf von Tschechien bis zur Mündung bei Hamburg deutlich verbessert worden. Etwa 100 Millionen Euro seien allein in Mecklenburg-Vorpommern in den Ausbau der Schutzanlagen investiert worden. "Unsere Anlagen sind in gutem Zustand", versicherte Backhaus. Weitere Arbeiten in einem ähnlichen Umfang seien in Vorbereitung. Damit sollten unter anderem weitere Rückstauflächen auch entlang von Elbezuflüssen bereitgestellt werden.
In den kommenden Tagen werde die Wasserstandsentwicklung insbesondere an der Elbe mit großer Aufmerksamkeit weiter beobachtet. So könne es infolge von Regen und Tauwetter in Tschechien nochmals zu einem erhöhten Zustrom kommen. Der Scheitel werde Dömitz und Boizenburg vermutlich Mitte kommender Woche erreichen. Gefährdungen von Menschen oder Gebäuden seien jedoch abermals nicht zu erwarten. Laut Minister leben in Mecklenburg-Vorpommern etwa 14 000 Menschen in Orten, die durch ihre Nähe zur Elbe von Hochwasser bedroht sein könnten.
Backhaus gab am Rande des Besuchs in Boizenburg auch weitgehend Entwarnung für die Städte an der Ostseeküste, für die es eine neuerliche Sturmflutwarnung gegeben hatte. Die Wasserstände seien niedriger ausgefallen als befürchtet. In Greifswald war nach Angaben der Stadt vorsorglich das Sperrwerk geschlossen worden, am Nachmittag aber schon wieder offen. In Stralsund wurden im Bereich der Hafeninsel Straßen zeitweilig gesperrt. Im Hafenbereich von Wismar kam es zu den bei Sturm üblichen Überschwemmungen von einzelnen Straßenabschnitten.
Laut Backhaus hat das Sturmhochwasser in der Ostsee in den Zuflüssen für einen Rückstau gesorgt. So hätten die küstennahen Pegel unter anderem von Warnow und Recknitz deutlich über dem mittleren Hochwasser gelegen. Angesichts der allgemein hohen Wasserstände mahnte Backhau landesweit zu erhöhter Vorsicht, da die Fließgeschwindigkeiten lokal recht hoch sein könnten.
Informationen des Stalu Pegelliste MV BSH-Warnung