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Март
2024

J. Peirano: Der geheime Coder der Liebe: Mein Partner wird in Altersarmut gehen – muss ich meine Rente mit ihm teilen?

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Was passiert, wenn ein neuer Partner absehbar mit seiner Rente nicht auskommen wird, man selbst aber seine Finanzen nur für eine Person geplant hat? Julia Peirano rät dazu, die zukünftige Situation offen durchzuspielen.

Liebe Frau Peirano,

ich bin 58, habe eine erwachsene Tochter und ein Enkelkind. Vor drei Jahren habe ich meinen Freund Uli beim Tanzen kennengelernt. Er ist ein sehr liebevoller, lustiger und sensibler Mann.

Das Problem ist, dass er nie großen Wert auf seine Arbeit und auf Sicherheit gelegt hat, sondern sein Leben genossen hat. Er ist 60 und hat als Tischler und Allround-Handwerker Gelegenheitsjobs übernommen. Mal hier bei Freunden ein Haus ausgebaut, mal dort ein Möbelstück renoviert, dann wieder ein paar Monate auf La Gomera verbracht. Da er viel schwarz gearbeitet und auch privat nicht vorgesorgt hat, liegt seine Rente bei ungefähr 400 Euro. Das wird zum Leben nicht reichen.

Uli hat bereits eine neue Hüfte und kann nicht mehr so schwer heben. Er arbeitet und wohnt im Moment bei einem Freund im Hotel, aber das wird in zwei Jahren zu Ende gehen, weil der Freund das Hotel verkauft.

Peirano März 1 20.13

Ich bin finanziell das genaue Gegenteil von Uli: Ich bin gelernte Reisebürokauffrau und habe erst Teilzeit und später Vollzeit gearbeitet. Ich bin sparsam und vorsichtig. Ich habe eine schöne 2 1/2-Zimmer Eigentumswohnung mit Garten und kann mir zweimal im Jahr einen Urlaub leisten und ab und zu Extras wie z.B. mein E-Bike, auf das ich länger gespart habe.

Im Moment ist es so, dass Uli immer irgendwie klarkommt, wenn wir zusammen in den Urlaub fahren. Wir kommen bei Freunden auf La Gomera unter, oder er besorgt sich vorher noch einen Auftrag und ist dann flüssig. Aber ich mache mir Sorgen, wie das im Alter weitergehen soll. Uli wischt meine Sorgen weg und sagt: "Ich habe das immer irgendwie geschafft, das wird auch weiterhin laufen." Aber in manchen Momenten merke ich ihm doch an, dass er sich Sorgen macht, gerade weil sein Körper nicht mehr so mitmacht. Letztlich wird es darauf hinauslaufen, dass er Bürgergeld bekommen wird.

Peirano KW12 20.37

Uli hat öfter schon gesagt, dass es doch gemütlich und günstig wäre, wenn wir zusammenziehen und uns die Kosten teilen. Aber wenn ich ehrlich bin, möchte ich das nicht so gerne. Ich habe immer alleine gelebt und würde auch im Alter nicht gerne zu zweit in meiner doch recht kleinen Wohnung leben. Und ich befürchte, dass dann auch der Löwenteil des Lebensunterhalts auf meinen Schultern lastet. Was ist, wenn Uli eine kostspielige medizinische Behandlung hat (z.B. Zahnarzt), die er sich nicht leisten kann? Was ist mit täglichen Ausgaben, wenn man es mal etwas schöner haben möchte (Essen gehen, Urlaub, Unternehmungen wie Tanzkurse, Anschaffungen wie z.B. bequeme Matratzen). Uli wird das nicht bezahlen können, aber soll ich dann alles für zwei bezahlen? Und ich würde auch meinem Enkelkind gerne mal etwas schenken.

Mir bleiben jeden Monat nach Abzug aller Ausgaben und Essen 315 Euro, und davon sorge ich fürs Alter vor und spare für Notfälle und für Urlaube. Ehrlich gesagt würde es mir schwerfallen, wenn ich das hart erarbeitete Geld durch zwei teilen müsste. Eine andere Stimme in mir sagt aber: Wenn du ihn liebst und ihr ein Paar seid, müsst ihr doch zusammenhalten.

Ich bin gerade ganz unsicher, was von mir verlangt wird und fühle mich überfordert. Haben Sie mal Ihre Sicht von außen für mich und ein paar Tipps?

Viele Grüße
Isabelle B.

Bio Julia Peirano

Liebe Isabelle B.,

ich kann gut nachfühlen, dass Sie sich mit der Situation überfordert fühlen. Sie waren, wie Sie schreiben, lange alleine und haben Ihr Leben zuverlässig gestemmt und sich um sich und Ihre Tochter gekümmert. Und jetzt, wo Ihr Ruhestand bereits  am Horizont zu sehen ist, haben Sie es geschafft, Ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen: Sie besitzen eine kleine Wohnung, haben eine erwachsene Tochter und ein Enkelkind, und jeden Monat bleiben Ihnen 315 Euro, sodass Sie reisen und sich ein paar Wünsche erfüllen können.

Das klingt danach, als wenn das alles für eine Person richtig bemessen ist, aber Sie auch nicht allzu große Sprünge machen können.

Dann haben Sie Uli kennengelernt, und es schimmert durch, dass Sie sich eine Beziehung nach dem Modell "Living apart together" vorgestellt haben: Jeder hat seine eigene Wohnung und seinen Alltag, aber man trifft sich, um gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen und einen Partner an der Seite zu haben.

Februar 5 J. Peirano 20:51

Und hier klingt die Situation etwas nach dem Sprichwort: "Ich habe ihm den kleinen Finger gegeben, und er hat die ganze Hand genommen." Uli fordert es zwar nicht explizit von Ihnen ein, aber für einen verantwortungsvollen und planerischen Menschen wie Sie ist klar, dass Uli sich auf Dauer nicht selbst finanzieren kann. Sie sehen die Risiken, die Altersarmut mit sich bringt, sowie z.B. medizinische Behandlungen, die von der Krankenkasse nicht bezahlt werden, und fragen sich, wie Sie das stemmen sollen. Für sich haben Sie Ihr Leben lang vorgesorgt, Ihre Tochter haben Sie auch großgezogen, aber Uli haben Sie nicht eingeplant.

Und leider hat Uli selbst auch nicht für sein Alter vorgesorgt, sondern es locker und spontan angehen lassen. Diese sorglose und optimistische Seite von ihm ist sicher auch etwas, was Sie zuerst an ihm angezogen hat, denn Ihr Leben läuft nach einem anderen Muster ab. Sorglosigkeit und In-den-Tag-hinein-Leben haben Sie sich nicht geleistet, sondern Sie haben gearbeitet, gerechnet und sorgfältig gewirtschaftet. Jetzt stellt sich die große Frage, wie viel Verantwortung man für seinen Partner übernehmen muss, wenn man ihn liebt.

Eine extreme Position wäre folgende: Wenn man ein Paar ist, sollte man zusammenhalten und gemeinsam durch dick und dünn gehen. Es gibt Immer jemanden, der mal mehr beiträgt, aber das sollte nicht aufgerechnet werden. Es ist ja kein Handel, sondern eine Partnerschaft.

Die gegensätzliche extreme Position wäre: Auch Liebe ist eine Art Tauschgeschäft und sollte möglichst ausgewogen sein. Wenn ein Partner auf Dauer mehr gibt als der andere, ist das ein Minusgeschäft und zerstört die Liebe.

Peirano Februar 4, 21.30

Ich würde Ihnen raten, sich selbst Gedanken zu machen, in welcher dieser Positionen Sie sich eher wiederfinden. Wichtig ist, dass Sie sich wohlfühlen sollten mit Ihrer Haltung und sich nicht unter Druck gesetzt fühlen, mehr zu geben als für Sie passt. Denn so viel haben Sie wirklich nicht abzugeben mit einer 2 1/2-Zimmer- Wohnung und 315 Euro monatlich nach Abzug aller Ausgaben! 

Es gibt sicher in Ihrem Modell zwischen den extremen Positionen viele Grautöne, und es wäre ein wichtiger Schritt, dass Sie diese mit Uli besprechen.

Ein zentrales Thema ist, ob Sie zusammen oder getrennt wohnen wollen, und aus meiner Sicht wäre es nicht hilfreich, wenn Sie Ulis prekäre finanzielle Situation zu Ihrem Problem machen und ihn bei sich einziehen lassen, wenn Sie das nicht selbst wollen.

Stellen Sie sich mal vor, dass er bei Ihnen einzieht, weil die Wohnungen, die er sich leisten könnte, sehr beengt und unschön sind. Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie nur aufgrund seiner finanziellen Situation mit ihm zusammenwohnen und nicht, weil es für Sie stimmig ist? An der Stelle würde auch eine Schieflage in Ihrer Beziehung eintreten, weil Uli auf eine Art abhängig von Ihnen wäre. Das passt meiner Einschätzung nach weder zu seinem Freiheitsdrang noch zu Ihrem Muster, für sich sorgfältig zu haushalten und alle Eventualitäten einzuplanen.

Peirano Februar 3 21.05

Finanzielle Abhängigkeit in einer Paarbeziehung verändert die Dynamik, und das sollte man sich gut überlegen. Selbst zwischen Eltern und Kindern gibt es einen spürbaren Unterschied für beide Seiten, wenn der erwachsene Sohn oder die erwachsene Tochter endlich auf eigenen Füßen steht und nicht mehr auf Unterhalt von den Eltern angewiesen ist oder z.B. um einen neuen Wintermantel oder ein Bahnticket bitten muss. Meistens sind beide Seiten erleichtert und stolz, wenn die Abhängigkeit ein Ende hat.

Wenn Uli von Ihnen abhängig wäre, kann sich das bei Ihrer speziellen Konstellation unter Umständen sehr negativ auswirken: Sie fühlen sich Ihrer kleinen, hart erarbeiteten finanziellen Freiheit (315 Euro für Sie pro Monat) beraubt und Uli sich möglicherweise seiner Spontaneität und Freiheit. Das kann beides nach hinten losgehen. Insbesondere, wenn Sie nicht gerne für ihn bezahlen, sondern etwas zähneknirschend, wäre es besser, Ihre Gefühle zu respektieren und es nicht zu tun.

Ich würde Ihnen raten, mal konkret mit Uli die Karten auf den Tisch zu legen und über verschiedene Szenarien in der Zukunft zu sprechen. Dabei sollten auch die unterschiedlichen Erwartungen und Grenzen besprochen werden. Und dann könnten Sie gemeinsam überlegen, wie Sie das mit Ihren doch sehr unterschiedlichen Herangehensweisen schaffen können, die finanzielle Ungleichheit zu überbrücken oder damit umzugehen. 

Peirano Februar 2 2024 20.37

Eventuell kann Uli hier einige Asse aus dem Ärmel ziehen, die ihm und seiner Lebenssituation entsprechen, z.B. für Freunde zu arbeiten oder bei wohlhabenden Freunden Urlaub zu machen, spontan Aufträge zu finden oder Dinge günstig zu kaufen (z.B. über Ebay). Das wäre vielleicht der beste Weg, wenn er weiter so vorgeht, wie er es sein Leben lang praktiziert hat, und Sie so weitermachen, wie Sie es gewohnt sind. 

Und mal kommen Sie im Urlaub bei seinen Freunden unter, und mal bezahlen Sie ein Zimmer für Sie beide. Dann lassen Sie sich etwas darauf ein, Hilfe anzunehmen und spontan zu sein, aber Sie bleiben auch dabei, dass Ihr eigenes Leben stabil bleibt und Sie nicht zu viel finanzielle Last auf Ihre Schultern laden.

Ich hoffe, dass die Gespräche mit ihm Wege aufzeigen, wie Sie mit der Situation umgehen können.

Herzliche Grüße
Julia Peirano





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