Formel-1-Premiere in Baku: Ecclestone verteidigt Aserbaidschan
Baku (dpa) - Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone hat den neuen Veranstaltungsort Aserbaidschan gegen Kritik von Menschenrechtlern verteidigt. «Wenn wir nur noch in Ländern fahren sollen, in denen es keine Korruption gibt - wie viele bleiben dann?», sagte der 85 Jahre alte Brite am Donnerstag vor der Premiere in der Hauptstadt Baku. Auf die Frage, ob ihn der Vorwurf internationaler Organisationen nicht treffe, dass die Menschenrechte in der Südkaukasusrepublik mit Füßen getreten würden, sagte er: «Wenn mir jemand genau sagen kann, was der Begriff Menschenrechte exakt umfasst, werden wir uns das ansehen.»Baku sei «eine gute Stadt» für die Formel 1, meinte Ecclestone. Zu den Kosten wollte er keine Angaben machen. «Über zwei Dinge spricht ein Gentleman nie: über die vergangene Nacht und über Geld», sagte er. In Baku startet am Sonntag (15.00 Uhr MESZ/RTL und Sky) der Große Preis von Europa, das achte von 21 Saisonrennen. Organisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch (HRW) haben die Organisatoren des Grand Prix in Baku mit Nachdruck aufgefordert, das Thema Menschenrechte bei der autoritären Führung um Staatschef Ilham Aliyev anzusprechen. Kritiker beklagen zahlreiche politische Gefangene in Aserbaidschan, das sich als Mitglied des Europarats zu Meinungsfreiheit verpflichtet hat. Die Regierung in Baku weist die Vorwürfe scharf als Propaganda zurück.